Korschenbroich Thüringer ist Jüchens König

Korschenbroich · 420 Schützen, 250 Musiker und ein Schiff für die Majestät: Thorsten Fratscher und Ehefrau Angelika feierten ein wunderschönes Schützenfest. Auf diese Gäste freuten sie sich besonders: Das Kindergarten-Regiment kam.

Weithin waren sie zu hören, die 21 Böllerschüsse, die die Artillerie des Bürgerschützen- und Heimatvereins Jüchen am Samstag pünktlich um 14 Uhr abfeuerte. Damit war das Schützenfest 2009 eröffnet. Anschließend marschierte das Regiment zum Seniorenzentrum, wo das Tambourcorps Orken und der Musikverein Hilfarth ein Ständchen brachten. Das ist stets ein Erlebnis für die Bewohner.

Beim späteren Antreten auf dem Markt galt das Interesse der Schützen jedoch mehr dem "Knopf im Ohr", als dem Kirmesgeschehen. Das änderte sich erst, als feststand, dass die Gladbacher Borussen in der Ersten Bundesliga blieben. Vor dem Großen Festball zu Ehren des Königspaares gab es einen ökumenischen Gottesdienst mit Totenehrung und großem Zapfenstreich auf dem Friedhof.

Für das Königspaar Thorsten und Angelika Fratscher ist das Schützenfest nicht nur krönender Abschluss ihrer Regierungszeit, sondern auch der eigentliche Höhepunkt. Majestät Thorsten kommt aus dem Marinezug I, der Königszug ist. Die 20-köpfige Truppe hat ihrem König an der Fallerstraße eine außergewöhnliche Residenz gebaut: ein tolles, 13 Meter langes Schiff mit Masten, Segeln, Kombüse, einem Nebelhorn, das hupt, und auch einem roten Teppich. 1992 kamen die Fratschers aus Thüringen nach Jüchen. Dass sie hier einmal Königspaar beim Schützenfest sein würden, hätten sie damals nicht geglaubt. Bei strahlendem Sonnenschein war der Historische Festzug mit Musik-, Blumen- und Königsparade am Sonntagnachmittag einer der Höhepunkte bei der Jüchener Kirmes. 420 aktive Schützen und 250 Musiker waren auf den Beinen. Auch am Dienstag wird es um 17.45 Uhr nochmals einen solchen Zug mit Paraden geben. Der Montag gehört ausschließlich den Holzschuhen. Nach dem Klompenzug um 15.30 Uhr beginnt um 16 Uhr der Klompenball.

Auch die Kleinsten vom Kindergarten feiern "ihr" Schützenfest. Bereits Anfang des Monats stand am Kindergarten "Unserer Lieben Frau" ein Maibaum. Mitte des Monats wurde dann beim "Vogelwerfen" ein Knirps König. Mit einem Festzug stattete das Kindergarten-Regiment dem "richtigen" König einen Besuch ab. Und die ganze Woche vor dem Fest waren die Kleinen mit dem Schmücken des Kindergartens und dem Basteln von Uniformen beschäftigt.

(RP)
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