Fotos Thema Braunkohle - Das sagen die Landtagskandidaten
Die Region nach der Braunkohle. Wir haben die Kandidaten des Wahlkreises 46 gefragt: Welche Konsequenzen haben die Pläne für eine Seenplatte im Tagebau für die Zukunft der Region?
Welche Konsequenzen haben die Pläne für eine Seenplatte im Tagebau für die Zukunft der Region?
Lutz Lienenkämper (CDU): Es geht derzeit vor allem um die Nachnutzung des Tagebaus Inden ab etwa 2030. Ein See dort hätte etwa die Größe des Tegernsees. Darin liegen Chancen für die ganze Region, z.B. im Tourismus. Es darf aber nicht beim See bleiben: wir brauchen auch Flächen für Handel, Handwerk und Gewerbe, um nach Ende des Tagebaus wegfallende Arbeitsplätze zu ersetzen. Die Flächen bieten sich als Zentrum für erneuerbare Energien an. RWE spart durch den Wegfall der Verfüllungspflicht allein in Inden mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag. Dieser muss dem Rheinischen Revier insgesamt zufließen und nicht dem allgemeinen Landeshaushalt.
Welche Konsequenzen haben die Pläne für eine Seenplatte im Tagebau für die Zukunft der Region?
Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD): Die Spuren des Braunkohleabbaus sind in der Region deutlich sichtbar. Die beginnende Verfüllung und Rekultivierung des „Lochs“ im Gemeindegebiet Jüchen sieht westlich davon bei Erkelenz einen Restsee vor. Die Pläne für die Anlage einer Seenplatte sind zunächst einmal zu begrüßen. Allerdings gilt es sicherzustellen, dass diese Pläne ökologisch sinnvoll und nachhaltig sind. Die Seen müssen so angelegt werden, dass sie sich als Lebensraum für verschiedene Tiere und Pflanzen eignen: Dann kann auch ein Naherholungsgebiet entstehen. Bei der Frage von möglichen Erdrutschen an der Abbruchkante muss die Sicherheit im Vordergrund stehen.
Welche Konsequenzen haben die Pläne für eine Seenplatte im Tagebau für die Zukunft der Region?
Bernd Schuhmacher-Adams (FDP): Solange die erneuerbaren Energien nicht gespeichert werden können, brauchen wir Braunkohle als Stützpfeiler in der Grundlast. Sie ist der einzige heimische Energieträger, der wettbewerbsfähig und ohne Subventionen verstromt wird. Die mit der Beendigung des Braunkohleabbaus erfolgende Rekultivierung der Abbauflächen ist ökologisch verantwortbar, ökonomisch sinnvoll und nach einem langen Planungsprozess in der Region abgestimmt. Durch Naherholung und Tourismus eröffnet sie die Chance einer langfristig orientierten Wertschöpfung in der Region.