Technologiezentrum Glehn Das TZG macht fit für digitale Berufswelt

Glehn · Das Technologiezentrum Glehn bietet Chancen für Existenzgründer und Ideenräume für Arbeitssuchende. Nach Kloster, Altenheim und Schule geht es nun im Haus um die vielfältigen Möglichkeiten in der digitalen Welt.

 Gerade wird Jörg Hantel (l.) von Dirk Hirsch beraten, es geht um Existenzgründung. Geschäftsführer Norbert Kothen steckt voller Ideen, wenn es um reale Möglichkeiten in der digitalen Welt geht.

Gerade wird Jörg Hantel (l.) von Dirk Hirsch beraten, es geht um Existenzgründung. Geschäftsführer Norbert Kothen steckt voller Ideen, wenn es um reale Möglichkeiten in der digitalen Welt geht.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Von Friedhelm Ruf

Der Mann hat viele Ideen, denn es geht um etwas. „Existenzgründungen, Hilfen für Berufsrückehrer und junge Arbeitslose und vor allem um Digitalisierung“, sagt Norbert Kothen, Geschäftsführer des Technologiezentrums Glehn. Letztlich sei es das Ziel, Unternehmen und Arbeitnehmer fit zu machen für sich ständig wandelnde Anforderungen des Arbeitsmarktes. Dies geschieht mit Beratungen und Kursen, aber auch mit Einzelgesprächen und besonderen Hilfestellungen. Kothen präsentiert eine Visitenkarte, die gemeinsam mit einem jungen Mann, der Arbeit suchte, gemacht wurde. Statt viele Unterlagen einzusenden, gibt er seine neue Visitenkarte an interessierte Unternehmen weiter. Die können über einen QR-Code auf der Rückseite der Karte an alle Unterlagen kommen, die der Arbeitssuchende zusammengestellt hat, ob ein PDF-Dokument oder ein Video. „Wir bieten hier ganz praktische Hilfe an“, so Kothen.

Es sind solche Ideen, die das Technologiezentrum (TZ) Glehn stark machen. Seit 1986 arbeitet das TZ an seiner Aufgabe. „Die Idee, ein solches Haus einzurichten, war damals die Erkenntniss, dass vor allem mittlere und kleine Unternehmen Hilfe bei der Datenverarbeitung benötigen“, sagt Kothen. „Das galt für Rechnungswesen und Buchhaltung.“ Außerdem stellte das TZ von Anfang an Räume für Existenzgründer zur Verfügung, die nicht nur den eigenen Betrieb aufbauen, sondern das Netzwerk des TZ Glehn nutzen konnten. Dies gönnen sich heute noch fünf Unternehmen, die dort ihre Räume haben. Früher einmal war das Haus ein Kloster, später ein Altenheim. Gemeinsam mit der daneben stehenden früheren Schule wurde das Technologiezentrum inzwischen eine Ideenschmiede und auch ein kleiner Zufluchtsort.

Denn den nutzen Georg Schreibber und Hermann Buchkremer. Einmal in der Woche treffen sich die beiden Senioren zum Computerkursus im Technologiezentrum. „Angefangen hat das 2004“, sagte Schreiber, der als ältester Kursteilnehmer gilt. „Ich bin 89 Jahre alt,“ Ebenso wie der etwas jüngere Hermann Buchkremer steckt Schreiber voller Neugierde, was die digitale Technik zu leisten vermag. „Wir beschäftigen uns mit allem, was der Computer hergibt.“. Beide Herren haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass sie alles selber machen müssen, wofür sie früher Sekretärinnen hatten. „Wir treffen uns jeden Montag, 13.15 bis 15.30 Uhr, danach ist Kaffeestunde“, sagt Hermann Buchkremer.

Auch das gehört zum TZ Glehn: „Letztlich ist es ein Haus der Hilfe und der Unterstützung“, sagt Norbert Kothen. „Aber wir wollen verstärkt die digitale Welt nutzen.“ So denkt man in Glehn an die vielfältigen Möglichkeiten von Smart Home. „Wenn dadurch alte Menschen länger in ihren vier Wänden bleiben können, ist sehr viel gewonnen.“ Das Technologiezentrum nutzt bei seiner Arbeit alle Angebote der Finanzierung aus Landestöpfen aber auch aus den Futtertrögen der Europäischen Gemeinschaft. Dabei arbeitet es mit dem Jobcenter im Rhein-Kreis Neuss und der Arbeitsverwaltung im Mönchengladbach eng zusammen.

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