Korschenbroich Student entwickelt neues Regal-System

Korschenbroich · Florian Ritter (26) hat ein Regal-System erfunden, das robust und kinderleicht aufzubauen ist. Er will das Produkt am Markt etablieren.

 Viele Wochen hat Florian Ritter (26) am neuen Regalsystem gefeilt: Jetzt will er es mit seinen Kollegen auf dem Möbelmarkt etablieren. Die Konstruktion aus Faserplatten und Eschenstreben soll's künftig auch in anderen Farben geben.

Viele Wochen hat Florian Ritter (26) am neuen Regalsystem gefeilt: Jetzt will er es mit seinen Kollegen auf dem Möbelmarkt etablieren. Die Konstruktion aus Faserplatten und Eschenstreben soll's künftig auch in anderen Farben geben.

Foto: cka

Wer kennt es nicht, das leise Verzweifeln bei der Montage eines neuen Möbelstücks? Gerade Regale haben's oft in sich, wenn sie nicht nur ihren Zweck erfüllen, sondern auch noch schick aussehen sollen. Die Aufbau-Anleitungen umfassen oft dutzende Seiten. So etwas findet auch der Korschenbroicher Produktdesign-Student Florian Ritter nicht wirklich prickelnd. Aber er hat eine Lösung parat. Für all diejenigen, die sich in Sachen Regalbau nach Unkompliziertheit sehnen und ein Lagersystem suchen, das sowohl robust und praktisch als auch kinderleicht aufzubauen ist.

"Regalstruktur" nennt sich die Erfindung des 26-Jährigen, der vor seinem Studium an der FH Aachen in Neuss eine Ausbildung zum Schreiner gemacht hat. Dabei handelt es sich um ein System, das einfach zusammengesteckt werden kann und trotzdem so stabil ist, dass man es ohne Sorge verschieben, ziehen und belasten kann. "Die Größe des Regals kann individuell bestimmt werden", erzählt Ritter von seiner Geschäftsidee. Mit drei Kommilitonen will er zeitnah ein Unternehmen aufbauen und das Regalsystem auf dem Möbelmarkt etablieren. Schon jetzt ist es erhältlich. "Wir vertreiben die Regale bundesweit über einen Online-Handel. Wichtig ist uns, dass sie ausschließlich in Deutschland - das heißt in regionalen Schreinereien - hergestellt werden", erklärt Florian Ritter den Leitgedanken, der hinter der Geschäftsidee steckt. Bisher wurden alle der bis dato zwölf verkauften Regalsysteme in der Glehner Schreinerei "Gehring-Jarc" produziert.

Ziel von Florian Ritter und seinen Kommilitonen ist es, nach dem Studium Vollzeit in das Unternehmen einzusteigen und weitere Regale mit ähnlichem System auf den Markt zu bringen. Ein mutiges, aber auch riskantes Vorhaben zugleich. "Viele Newcomer haben sich in den vergangenen Jahren mit ihren Möbelstücken etablieren können. Verkaufserfolge lassen sich aber nie vorausschauen. Jeder hat Chancen, jedoch fangen fast alle erst einmal klein an", sagt Ursula Geismann, Sprecherin des Verbandes der deutschen Möbelindustrie.

Doch was genau unterscheidet Ritters Regal-Erfindung von den großen Klassikern, die etwa von Ikea zu deutlich günstigeren Preisen vertrieben werden? "Natürlich können wir gerade beim Preis nicht mithalten. Aber wir bieten entscheidende Vorteile. ,Regalstruktur' kann zum Beispiel modular erweitert und ohne großen Verschleiß sehr oft auf- und wieder abgebaut werden", sagt der Produktdesign-Student, der bei der Entwicklung des Systems im Rahmen seiner Abschlussarbeit auf eine ganz besondere Statik setzte: "Streben aus Eschenholz, die die einzelnen Regalböden miteinander verbinden, bündeln die Kräfte jeweils in ihrer Mitte und sorgen damit für hohe Stabilität." Seine Zielgruppe definiert Ritter "im Alter zwischen 30 und 50 Jahren".

(NGZ)
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