Korschenbroich Streit um Betriebsrat: Kündigungen unwirksam

Korschenbroich · Als Gerhard Handick im November 2009 den Edeka-Markt in Korschenbroich übernahm, wollte er seine 80 Mitarbeiter zunächst ohne Betriebsrat führen. 77 Mitarbeiter trugen seine Haltung mit, drei Mitarbeiter hingegen nicht, sagt Handick.

Als sie die Wahl des Betriebsrates mit aller Macht durchsetzten, kündigte Handick den betreffenden Mitarbeiterinnen fristlos. Zu Unrecht, hat das Landgericht Düsseldorf jetzt nach Angaben der Gewerkschaft Verdi entschieden.

"Die Kolleginnen waren erleichtert und glücklich ihre Arbeit im Supermarkt wieder aufnehmen zu können", kommentierte gestern Verdi-Sprecherin Sabine Busch die Entscheidung aus Gewerkschaftssicht. "Der Arbeitgeber hatte keinerlei Gründe für die ausgesprochenen Kündigungen", so Busch weiter.

Gerhard Handick bewertet den Vorgang anders. Er fühlte sich von Gewerkschaft und dem Mitarbeiter-Trio unter Druck gesetzt. "Denn es gab eine klare Absprache, mir erst einmal eine Chance zu geben. Ich zahle nach Tarifvertrag und habe grundsätzlich nichts gegen eine Arbeitnehmervertretung. Aber ich wehre mich dagegen, wenn Einzelpersonen oder eine Gewerkschaft Druck auf mich ausübt.

" Es habe Drohungen gegeben, die eine weitere Zusammenarbeit auch im Sinne des Betriebsklimas für ihn unmöglich gemacht hätten, so Handick. Zwei Mitarbeiterinnen seien nach dem Gerichtsurteil wieder zurück im Dienst. Mit der dritten habe er sich verglichen. Ob der Betriebsrat Gültigkeit besitzt, muss laut Handick nun das Arbeitsgericht in Mönchengladbach entscheiden. Der Rat bestehe aus drei Mitgliedern — gewählt mit drei Stimmen.

(RP)
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