Korschenbroich Stappens kreative Küche feiert Geburtstag

Korschenbroich · Seit 15 Jahren leiten Carmen und Franz-Josef Stappen den gleichnamigen Familienbetrieb.

 Sie übernahmen vor 15 Jahren das "Jägerheim" in Steinhausen und verwandelten es in ein ausgefallenes Restaurant: Franjo und Carmen Stappen.

Sie übernahmen vor 15 Jahren das "Jägerheim" in Steinhausen und verwandelten es in ein ausgefallenes Restaurant: Franjo und Carmen Stappen.

Foto: L. Berns

Nach Chile auswandern und dort ein Hotel führen – davon hat Carmen Stappen als Anfang 20-Jährige geträumt. Doch dann lernte sie einen jungen Koch kennen, verliebte sich und beschloss, lieber mit ihm in Steinhausen das Restaurant seiner Eltern zu übernehmen. "Das habe ich nie bereut", sagt die mittlerweile 42-Jährige. Seit 1998 leiten ihr Mann Franz-Josef und sie nun schon den Familienbetrieb Stappen. Sie sind die fünfte Generation. In den 15 Jahren haben sie dem Restaurant ihren eigenen Stempel aufgedrückt und sich in der Region einen Namen gemacht. Für den Koch und die Service-Chefin ist das Grund genug, den 15. Geburtstag in den kommenden Monaten groß zu feiern – mit diversen kulinarischen Aktionen und einem Jubiläumsmenü, das ab heute für rund drei Wochen auf der Speisekarte steht.

Bei diesem "Best of"-Menü darf ein Gericht natürlich nicht fehlen: Franz-Josef Stappens Düsseldorfer Senfrostbraten. Wohl kein anderes hat er in all den Jahren häufiger zubereitet, gefolgt von weiteren Klassikern wie dem hausgebeizten Lachs auf Reibekuchen. Als regional, saisonal und kreativ bezeichnet der 42-Jährige seine Art zu kochen. Bevor er das Gasthaus der Eltern übernahm, arbeitete er unter anderem im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf und im Hotel Hamburg auf Sylt – beides berufliche Stationen, die auch Carmen Stappen durchlief. Ende der 90er Jahre entschieden sich die beiden dann, in Steinhausen sesshaft zu werden. Damals hieß das dort vor rund 140 Jahren von der ersten Stappen-Generation eröffnete Restaurant noch "Jägerheim Stappen", der Gastraum war um einiges zünftiger ausgestattet. Die neuen Chefs trennten sich von den Bleiglasfenstern, den Wimpeln und Deko-Geweihen. "Wir haben vier Generationen Tapete von den Wänden geholt", sagt Carmen Stappen. Sie richteten sich stattdessen heller und moderner ein, nach sechs Wochen Umbau war im Februar 1998 Neueröffnung. 2010 folgte eine weitere Renovierung. Jetzt dominieren Eichenparkett und hellgraue Polstermöbel, pastellfarbene Kissen und moderne Malerei die Räume. 24 Köche und Servicekräfte bilden das Team des Gasthauses, vor 15 Jahren waren es noch zehn weniger. Einige Mitarbeiter aus der Anfangszeit sind heute noch angestellt, und auch unter den Be-suchern gibt es viele treue Seelen: Stammgäste, die immer wieder kommen. "Manche kannten wir schon als kleine Kinder. Jetzt kommen sie her und feiern bei uns ihr Abitur, da baut man schon eine emotionale Bindung auf", sagt Carmen Stappen.

Für Feste wie diese bieten die Stappens seit wenigen Wochen übrigens einen neuen Schauplatz an: Sie haben die alte Kegelbahn zu einem Veranstaltungsraum umgebaut und ihn "Chile-Lounge" getauft. So hat sich Carmen Stappen ihren Traum von Südamerika zumindest symbolisch doch noch verwirklicht.

(RP)
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