Korschenbroich Stadt legt E-Government-Strategie vor

Jochen Andretzky und Wolfgang Houben von den Bündnis Grünen sind mit dem E-Government-Angebot der Stadt Korschenbroich nicht zufrieden. Unter dem Begriff "E-Government" ist die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen der öffentlichen Verwaltung zu verstehen. Ziel ist es, die Prozesse zu beschleunigen und die Kommunikation zu vereinfachen.

Andretzky und Douben sind aber Design und Funktionalität der Homepage ein Dorn im Auge. Sie ließen stark zu wünschen übrig. Außerdem fehlen diverse elektronische Angebote im Bereich des Bürgerservices. Laut einer aktuellen Studie der Grünen Landtagsfraktion liegt Korschenbroich auf Platz 263 der besten Online-Angebote einer Kommune. Andretzky und Houben fordern daher eine deutliche Verbesserung in dem Bereich innerhalb der kommenden zwei Jahre. Markus Drohen von der Stadtverwaltung reagierte jetzt darauf und stellte in der zehnten Sitzung des Hauptausschusses die E-Government-Strategie Korschenbroichs vor.

"Zunächst müssen wir die Voraussetzungen für E-Government schaffen", sagt Markus Drohen. Dazu will die Stadt bis zu den Sommerferien auf den E-Mail-Dienst "Outlook" umstellen. Ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) inklusive eines E-Archivs ist ebenso vorgesehen. Parallel soll das elektronische Vergabemanagement optimiert werden. Davon profitieren Unternehmen und Verwaltung bei öffentlichen Ausschreibungen gleichermaßen. "Das hat vor allem eine effizientere Vorgangsbearbeitung als auch kürzere Durchlaufzeiten und geringe Kosten zur Folge", betont Drohen. Die E-Vergabe werde vorrangig von der Stadt bearbeitet. Dazu ist sie laut einer EU-Richtlinie gesetzlich verpflichtet. So muss die Umsetzung bis Oktober 2018 erfolgen. Die E-Government-Strategie der Stadt sieht auch einen Relaunch der Korschenbroicher Homepage inklusive eines intelligenten Formularwesens vor. "Vor Weihnachten wollen wir mit den Arbeiten beginnen", sagt Markus Drohen. Jochen Andretzky begrüßt die E-Government-Strategie der Stadt, merkt jedoch an, dass der Bürger bei den Plänen zu kurz kommt. Bürgermeister Marc Venten betont, dass die Neugestaltung der Internetseite dem Bürger wesentliche Vorteile bringen werde. So soll er schneller finden, wonach er sucht, und das Formularwesen soll um wesentliche Dokumente und Angebote ergänzt. Jetzt hat die Stadt nur noch das Problem, finanzielle Ressourcen zu finden. Allein das Vergabemanagement-System inklusive Software, Schulung und Wartung schlägt mit 40.300 Euro zu Buche. Als Stärkungspakt-Kommune sei das keine leichte Aufgabe.

(sibr)
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