Korschenbroich Stadt braucht neue Drehleiter

Korschenbroich · Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr ist nicht mehr voll einsatzfähig. Im Ernstfall kann es zu Problemen kommen. Um bei einem Feuer kein Menschenleben zu gefährden, ist die Stadt gezwungen, für Ersatz zu sorgen.

Der Gewerbesteuereinbruch in Millionenhöhe steckte den Politikern im Hauptausschuss noch in den Knochen, da kam Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze mit der nächsten Hiobsbotschaft um die Ecke: "Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Korschenbroich ist nur noch bedingt einsatzfähig." Der für die Feuerwehr zuständige Erste Beigeordnete skizzierte das Zeitfenster dann auch entsprechend: "Es brennt, wir brauchen zeitnah Ersatz."

Ersatz kostet 390 000 Euro

Mit einem entsprechenden Fahrzeugneukauf hatten sich die Verantwortlichen bereits ernsthaft befasst. So wurde schon im Herbst 2010 die Ersatzbeschaffung der Feuerwehr-Drehleiter in dem neuen Brandschutzbedarfsplan aufgenommen. Der Fahrzeugneukauf war für 2014 fest eingeplant und die Investition von rund 550 000 Euro entsprechend im Finanzplan eingestellt. "Dass wir nun wesentlich früher aktiv werden müssen, konnte keiner vorhersehen", skizzierte der Kämmerer die für alle ärgerliche Situation. Allerdings zeigte sich Schultze wenig kompromissbereit, als Hanns Lothar Endell (Die Aktive) eine Reparatur der 25 Jahre alten Drehleiter für viele Tausend Euro favorisierte: "Die Drehleiter ist für die Freiwillige Feuerwehr unverzichtbar."

Bei fast jedem Gebäudebrand kommt die Drehleiter, die in der Wache Glehn stationiert ist, zum Einsatz. "Wir brauchen sie für den zweiten Rettungsweg. Nur so können die Männer schnell und sicher übers Dach, durchs Fenster oder über den Balkon", erklärte Schultze. Zurzeit dürfe die Drehleiter für Ausbildungszwecke schon nicht mehr genutzt werden.

Statt einer teuren Reparatur des Altgerätes (Jahr 1987) schlug die Verwaltung der Politik als "wirtschaftlichste Lösung" eine Ersatzbeschaffung eines vier Jahre alten Vorführgerätes vor. Diese Drehleiter würde den Haushalt der Stadt dann mit etwa 390 000 Euro belasten. Gegen die Einwände der Aktive stimmten die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Bündnisgrüne dem Dringlichkeitsantrag im Hauptausschuss zu.

Die von Bürgermeister Heinz Josef Dick mehrfach beschworene Dringlichkeit konnte die Mehrheit im Hauptausschuss nachvollziehen. "Das muss uns die Sicherheit der Menschen wert sein", pflichtete Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) ihren Vorrednern Marc Venten (CDU) und Albert Richter (SPD) bei. Auch Wolfgang Houben (Grüne) wollte nicht über die Weiterverwendung eines reparierten Altgerätes nachdenken: "Ich sehe keinen anderen Weg. Wir müssen die Drehleiter schon jetzt kaufen." Mit dem Vorführgerät konnte sich Houben ebenfalls anfreunden.

(NGZ/rl)
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