Korschenbroich St. Dionysius: Sanierung kostet 1,6 Millionen Euro

Korschenbroich · Seit zehn Jahren wird die Außenfassade der Kleinenbroicher Kirche saniert. Zur Kommunion soll das Gerüst abgebaut sein. 70 Prozent der Kosten übernimmt das Bistum, den Rest stemmt die Gemeinde vor Ort.

 Sie sind zuversichtlich, dass die Fassadensanierung von St. Dionysius jetzt zeitnah abgeschlossen wird: Reiner Tillmanns (r.) und Georg Tremanns.

Sie sind zuversichtlich, dass die Fassadensanierung von St. Dionysius jetzt zeitnah abgeschlossen wird: Reiner Tillmanns (r.) und Georg Tremanns.

Foto: D. Ilgner

Zehn Jahre hat es gedauert, die Außenfassade der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius Kleinenbroich zu sanieren. "Jetzt stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss", sagt Kirchenvorstandsmitglied Reiner Tillmanns und fügt hinzu: "Wir sind erleichtert, froh und stolz zugleich." An der Nordseite der Kirche reparieren Dachdecker noch die Schiefereindeckung, tauschen schadhafte Platten aus und montieren Regenrinnen und Fallrohre. Zum Schluss wird noch das Kanalsystem gereinigt.

"Wir hoffen, dass das Gerüst zur Kinderkommunion vollständig abgebaut ist", sagt Kirchenvorstandsmitglied Georg Tremanns. Allerdings muss das Wetter mitspielen. "Wenn es friert, verschieben sich die Arbeiten", befürchtet er.

1,6 Millionen Euro hat die komplette Außensanierung der Kirche gekostet. Jeweils 400.000 Euro sind in die Sanierung der Nord- und der Südseite geflossen. Die Arbeiten am Turm schlugen mit 500.000 Euro zu Buche, die am Chor und an den Sakristeien mit 300.000 Euro.

Rund 70 Prozent der gesamten Kosten trägt das Bistum Aachen, die restlichen 30 Prozent hat die Pfarre aus eigenen Mitteln und Spenden aufgebracht. "Wir haben auch viel in Eigenleistung erbracht", betont Georg Tremanns. Die Sanierung soll die äußere Bausubstanz auf viele Jahrzehnte hinaus sichern. Der Kirchenvorstand hat deshalb nicht nur auf eine hochwertige und nachhaltige Ausführung Wert gelegt, sondern auch auf technische Details: Zum Beispiel auf das Leerrohr, das von der Sakristei aus bis in den Stromkasten in der Außenanlage führt. "Wer weiß, welche Kabel wir im Zuge der Digitalisierung noch brauchen werden?", so Georg Tremanns. Darüber hinaus wurden die Mauerfugen neu verfüllt, damit sie auch starken Frösten standhalten; schadhafte Backsteine wurden durch historische Feldbrandsteine sowie verwitterte Sandsteine durch detailgetreue Nachbildungen aus härterem Sandstein ersetzt und die bleiverglasten Fenster mit einer Schutzverglasung versehen.

Dass trotz aller Sorgfalt auch Pannen passieren können, nehmen die beiden mit Humor. So wie die Geschichte mit dem Wind: Der pfiff so lautstark durch die frisch renovierten Fenster der Südseite, dass Pfarrer Marc Zimmermann während eines Gottesdienstes schon mutmaßte, es sei der Heilige Geist. Tatsächlich lag es an den Fensterprofilen, die nicht ausreichend mit Granulat verfüllt waren. Und dann ist da noch das etwa 60 Zentimeter hohe Kruzifix, das ursprünglich den Schalldeckel der Kanzel zierte. Es wurde demontiert, als im Kircheninnern ein Gerüst aufgebaut wurde - und geriet in Vergessenheit.

"Jetzt wissen wir nicht, wie wir es wieder auf den Schalldeckel hinaufbringen sollen", sagt Reiner Tillmanns ratlos: Eine Leiter anlehnen könne man dort nicht. Zudem sei der Schalldeckel zu ausladend, als dass man mit dem Arm in seine Mitte gelangen könne. Aber als gläubiger Katholik bleibt er zuversichtlich: "Wir warten demütig auf eine göttliche Eingebung", sagt er und schmunzelt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort