Korschenbroich Sport spart auf der Sonnenseite

Korschenbroich · Mit Solarkraft wollen die Vereine ihre Energiekosten senken. Vorreiter TV Korschenbroich hat das Dach der Waldsporthalle ausgeguckt. Die DJK Kleinenbroich ist hoch interessiert für Dreifachhalle und Klubhaus-Neubau.

In der Korschenbroicher Waldsporthalle läuft schon im Sommer die Sonne aus den Wasserhähnen: Wenn Manfred Jungbluths Plan aufgeht. Solarzellen auf dem Dach der Dreifachsporthalle sollen die Warmwasserproduktion leisten. Seinem Verein, dem TV Korschenbroich, will er dadurch die Energiekosten reduzieren, die die Stadt für öffentliche Gebäude neuerdings verlangt. Die Verwaltung ist interessiert. Die DJK Kleinenbroich ist Feuer und Flamme. Es läuft die Feinabstimmung.

Verein bezahlt die Technik

Klappt Jungbluths Projekt, wäre es das erste dieser Art auf einem öffentlichen Gebäude. Der TVK ist bereit, Solarzellen plus Umrüstung der technischen Hallenanlage zu bezahlen. Jungbluth rechnet die Ersparnis bei den Energiekosten dagegen und kommt zu dem Schluss: „Das ist mit Sicherheit lohnend.“ Ob das gleiche auch für die Heizung gilt, kalkuliert er derzeit noch. Und mit einer Solaranlage fürs Hallenbad, das den TVK durch seine Schwimmabteilung besonders stark belastet, liebäugelt der Handwerksmeister für Sanitär, Heizung und Lüftungsbau auch schon. „Je höher die Strompreise steigen, desto eher amortisiert sich eine Solaranlage auch“, betont Jungbluth.

Ohne Fördergelder allerdings wird sich der TVK schon das Pilotprojekt auf dem Sporthallendach nur schwerlich leisten können. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Energiesparen belohnt, wird Jungbluth ein vergünstigtes Darlehen beantragen. Darüber hinaus spekuliert er auf öffentliche Zuschüsse für Schulbauten; in der Waldsporthalle wird Schulsport getrieben. „Für dieses Jahr sind alle Töpfe schon leer“, sagt Jungbluth, aber für 2007 rechnet er sich Chancen aus. Bis Februar soll sein Konzept stehen. Für den Sommer hofft er schon auf Fördergelder.

Die Stadt hat ihre Unterstützung angekündigt, „wenn für alle Beteiligten ein Vorteil herausspringt“, erklärt Kämmerer Bernd Dieter Schultze. Dass die Stadt selber in Solarenergie investiert, schließt er weitestgehend aus. „Das haben wir durchgerechnet und erkannt, dass das für uns nicht so interessant ist. Schon gar nicht als Nachrüstung. Allerhöchstens im Zuge von größeren Neuinvestitionen.“

„Klasse“ und „mutig“: So spricht Max Neumann über das Solar-Unternehmen des TVK. „Wir müssen uns der neuen Energien bedienen, denn die Stromkosten laufen uns weg“, sagt der Vorsitzende der DJK Kleinenbroich. Für den Klubhaus-Neubau nach der Verlagerung der DJK-Tennisplätze in Richtung Schiefbahner Straße hat er selber schon an Solarzellen gedacht. Durch den TVK-Vorstoß hält er es jetzt auch für die Dreifachhalle im Holzkamp für „eine reizvolle Idee“. Er will sich bei Jungbluth schlau machen und mit ihm auch über mögliche Solar-Sponsoren reden.

(RP)
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