Korschenbroich SPD will Albert Richter als Bürgermeister

Korschenbroich/Kleinenbroich · Zweimal hat er es bereits versucht, für ein drittes Mal wurde er Montagabend von seiner Partei nominiert: Albert Richter will im Herbst Nachfolger von Bürgermeister Dick werden. Für ihn als einzigen Bewerber stimmten 18 von 22 Mitgliedern.

 Aktuell ist er Vize-Bürgermeister, doch seine Partei will mehr: Albert Richter (l.) soll nicht nur repräsentieren, er soll als künftiger Verwaltungschef Verantwortung im Rathaus übernehmen. Erste Glückwünsche gab’s von Paul Jahny.

Aktuell ist er Vize-Bürgermeister, doch seine Partei will mehr: Albert Richter (l.) soll nicht nur repräsentieren, er soll als künftiger Verwaltungschef Verantwortung im Rathaus übernehmen. Erste Glückwünsche gab’s von Paul Jahny.

Foto: Ilgner Detlef

Wer wird im Oktober die Nachfolge von Heinz Josef Dick als Bürgermeister im Korschenbroicher Rathaus antreten? Eine Frage, die Montagabend die Korschenbroicher Sozialdemokraten bei der Kandidatenkür ganz klar mit Albert Richter (61) beantworteten. Der Kleinenbroicher Stadtverbandsvorsitzende, der die Versammlungsleitung an Fraktionschef Paul Jahny abtrat, war bereits im Januar einstimmig von der Partei-Spitze als einziger SPD-Bewerber für die Bürgermeister-Kandidatur vorgeschlagen worden.

Daran änderte sich auch am Montag nichts. Für Albert Richter gilt die Volksweisheit "aller guten Dinge sind drei". Und so wirft er hochmotiviert ein drittes Mal seinen Hut in den Ring, "weil die Chancen für uns gut sind". Heinz Josef Dick habe als erfahrener Bürgermeister gemeinsam mit der SPD im Stadtrat die Geschicke gelenkt. "Hier soll die CDU die Backen mal nicht zu dick aufpusten. Die Erfolge in dieser Stadt sind gemeinsam gemacht worden", gab sich Richter angriffslustig.

Der frühere Controller der Deutschen Bundesbank, der aktuell Altersteilzeit genießt, zeigte sich in der Gaststätte "Schnaaggebaas" überaus kämpferisch. Wie ernst er es mit seiner Kandidatur und dem angestrebten Wahlerfolg meint, brachte der 61-Jährige rasch auf den Punkt: "Ich will Bürgermeister meiner Heimatstadt werden." Und mit Blick auf die nächste Stadtverbandsversammlung am 18. Mai kündigte er auch direkt seinen Rückzug als Vorsitzender an: "Ich will die Verbandsgeschäfte gut vorbereitet übergeben." Als seinen Nachfolger schlug er Udo Bartsch vor. Schließlich könne er als Bürgermeister nicht auch noch als Parteichef fungieren.

Ein klarer Schnitt, wohlwissend dass nicht nur seine Partei sondern letztlich alle Korschenbroicher am 13. September über seinen Einzug ins Rathaus entscheiden werden. Richter will es mit dem CDU-Kandidaten Marc Venten (36) aufnehmen. Bereits gestern eröffnet er den Wahlkampf: "Ich werde als SPD-Kandidat deutlich machen, dass es in Korschenbroich in einer Personenwahl Alternativen zu einem CDU-Bürgermeister gibt."

Ventens Feststellung "Unserer Stadt würde ein frischer Wind gut tun", griff Richter sofort auf: "Wenn man in dieser Stadt und in der Verwaltung frischen Wind haben will, muss man durchlüften. Und dies macht man nicht, wenn man nur die Luft von einem Zimmer zum nächsten bewegt." Richter wird nicht in Berlin anrufen und den Bundestagsabgeordneten um Rat fragen: "Ich lasse mir von Ansgar Heveling nicht reinreden." Richter sagte aber auch wie er Korschenbroich als Verwaltungschef nach vorn bringen will: "Ich stehe für eine Politik, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir müssen alle Bürger der Stadt mitnehmen. Das geht nur mit mehr Transparenz."

Der erfahrene Kommunalpolitiker will den Haushalt und wichtige Entscheidungen regelmäßig in allen Ortsteilen vorstellen. Er will zur Familienförderung mit Augenmaß ebenso beitragen wie die Ansiedlung von Gewerbe vorantreiben und einen Bürgerhaushalt einführen. Seine klare Ansage: "Ich bin in der Lage neue Ziele und Ideen aufzunehmen und umzusetzen."

(RP)
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