Korschenbroich Sonntag: Abschied von Pfarrer van de Rieth

Korschenbroich · Der Leitende Pfarrer Frank Josef van de Rieth verlässt nach zehn Jahren seine Wirkungsstätte Korschenbroich. Er wird Sonntag verabschiedet.

 Zwischen der Einführung (u.l.) und der anstehenden Verabschiedung liegen zehn Jahre. Oben wird Frank Josef van de Rieth zum Ritter geschlagen.

Zwischen der Einführung (u.l.) und der anstehenden Verabschiedung liegen zehn Jahre. Oben wird Frank Josef van de Rieth zum Ritter geschlagen.

Foto: ON/Ilg/ LB

"Ich habe Rücken." Wenn Hape Kerkeling diesen Satz als Kunstfigur Horst Schlämmer sagt, muss selbst Frank Josef van de Rieth lachen. Doch genau der Rücken zwingt den Leitenden Pfarrer der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG Korschenbroich) zur unfreiwilligen Aufgabe. Nach der dritten Operation entschied sich der engagierte Seelsorger "kürzer zu treten": "Mein Körper hat für mich entschieden." Der jetzt 46-Jährige wird am Sonntag offiziell in St. Marien verabschiedet. Von seinen Aufgaben als GdG-Pfarrer wird er nach dem Osterfest entpflichtet.

 Zwischen der Einführung (u.l.) und der anstehenden Verabschiedung liegen zehn Jahre. Oben wird Frank Josef van de Rieth zum Ritter geschlagen.

Zwischen der Einführung (u.l.) und der anstehenden Verabschiedung liegen zehn Jahre. Oben wird Frank Josef van de Rieth zum Ritter geschlagen.

Foto: ON/Ilg/ LB

Frank Josef van de Rieth geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zehn Jahre ist eine lange Zeitspanne: "Ich muss viele Menschen zurücklassen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Mitarbeiter, Weggefährten, Menschen, die mich in ihr Gebet eingeschlossen haben, und Menschen, die einfach nur sympathisch sind." Der sonst so große, selbstbewusste und couragierte Pfarrer wirkt für wenige Momente klein, fast zerbrechlich. Dann ist er wieder ganz der Alte, blickt nach vorn, freut sich auf die neue Herausforderung und erklärt mit fester Stimme: "In Korschenbroich leben viele nette Menschen."

Dass van de Rieth im Stadtgebiet eine Menge bewegt hat, ist an der Basis nicht für jeden erkennbar. Das ist ihm auch nicht wichtig. Wesentlich ist für ihn aber, dass der "Aufbau neuer Strukturen" mit der tatkräftigen Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlern gut gelungen ist: "Ein Kraftakt, der sich nur im Zusammenspiel von hauptamtlichen Kollegen, den Pfarrgemeinderäten und den Kirchenvorständen auf GdG-Ebene umsetzen ließ." Frank Josef van de Rieth spricht anerkennend von "einer Erfolgsgeschichte", die er als gesunde Basis für die Fortsetzung guter GdG-Arbeit wertet. Das Korschenbroicher Erfolgsrezept liefert er auch direkt mit: "Ich hatte noch nie so viele verbindlich gebundene Ehrenamtler", stellt er dankbar fest. Und was den scheidenden GdG-Pfarrer in dem Zusammenhang besonders schmerzt: "Dass ich die besten Kollegen, die ich je hatte, loslassen muss."

Mit welcher Aufgabe das Bistum Aachen van de Rieth ab 1. Juli betraut, ist noch nicht bekannt. "Der Bischof hat entschieden, allerdings gibt es noch Abstimmungsbedarf", wirbt van de Rieth um Verständnis: "Ich hoffe, dass ich der Gemeinde am Sonntag schon mehr sagen kann." Dass er im Bistum Aachen bleibt, steht fest. Und auch den Kontakt zu Korschenbroich wird er nicht abreißen lassen: "Ich werde hier meine Ärzte und Therapeuten behalten." Wie oft er dann künftig in seinem Lieblingscafé im Schatten von St. Andreas anzutreffen sein wird oder sich bei Unges Pengste unter die Schützen mischt, lässt er noch offen.

Der 46-Jährige ist dankbar, dass mit Marc Zimmermann direkt ein Nachfolger bestimmt wurde. "Ein fließender Übergang hat wirklich Seltenheitswert." Er weiß, wovon er spricht. Ihm stand vor zehn Jahren Altpfarrer Alois Müller hilfreich zur Seite – ein brüderliches Miteinander, das bis heute Bestand hat.

(RP)
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