Korschenbroich Sicherheit für Unges Pengste

Korschenbroich · Wer eine Großveranstaltung organisiert, muss für Sicherheit sorgen. Das gilt auch für Unges Pengste. Aus diesem Grund haben Ralf Heinrichs, Andreas Winkens und Peter Schlösser ein Konzept für alle Bruderschaften erstellt.

 Unges Pengste: Lediglich am Sonntag und Pfingstmontag fallen die Königsparaden auf der Sebastianusstraße in die Kategorie Großveranstaltung. Sebastianer und Junggesellen sind als Veranstalter entsprechend vorbereitet.

Unges Pengste: Lediglich am Sonntag und Pfingstmontag fallen die Königsparaden auf der Sebastianusstraße in die Kategorie Großveranstaltung. Sebastianer und Junggesellen sind als Veranstalter entsprechend vorbereitet.

Foto: Ilgner

Die Loveparade von Duisburg wurde zu einem tödlichen Drama. Damit sich eine derartige Katastrophe – ausgelöst durch eine Massenpanik – mit mehr als 20 Toten und über 500 Verletzten nicht wiederholen kann, reagierte der damalige NRW-Innenminister noch im August 2010 mit einem Sicherheitserlass. "Seit dem 24. Juli 2010 ist nichts mehr, wie es mal war", weiß auch der Korschenbroicher Ralf Heinrichs. "Darauf müssen auch wir uns als Bruderschaft einstellen."

Und so wurde der 52-Jährige in Doppelfunktion aktiv: als Vorstandsmitglied der Sebastianer und als Geschäftsführer des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. "Wir haben ein Sicherheitskonzept für alle im Bund aktiven Vereine und Bruderschaften erarbeitet", freut er sich über die tatkräftige Unterstützung von Jungesellen-Fähnrich Andreas Winkens (31) und Sebastianer-Präsident Peter Schlösser (60).

Für Ralf Heinrichs hat die Sicherheit oberste Priorität. Allerdings hat er als Bundesgeschäftsführer auch die große Verunsicherung der Basis erfahren: "Der verfahrenstechnische und finanzielle Rahmen muss so sein, dass Brauchtumsveranstaltungen auch künftig noch von Ehrenamtlern zu realisieren sind." Und so ist Heinrichs froh, dass so wenig nachvollziehbare Forderungen wie – "wir brauchen einen Hubschrauberlandeplatz für einen Weihnachtsmarkt mit zwölf Buden" – vom Tisch sind.

Für Unges Pengste fallen lediglich die Sonntags- und Montagsparade in die Kategorie Großveranstaltung. "Eine Großveranstaltung wird mit mindestens 5000 Menschen auf einer Fläche definiert", weiß Peter Schlösser, der betont: "Für uns stand und steht die Sicherheit immer ganz oben an." Auch wenn sich die Bedingungen "verschärft haben", ist Schlösser entspannt: "Wir können sie alle erfüllen." Und mit Blick auf den Ortskern, weiß der Sebastianer-Präsident: "In Korschenbroich kommen uns die kleinen Gassen zugute. Menschenansammlungen können sich innerhalb weniger Minuten sternförmig auflösen."

Mit maßgeblicher Unterstützung von Andreas Winkens, – er ist an der Uni Wuppertal der Ansprechpartner für das Sicherheitsthema – wurden auch für Korschenbroich Gefährdungsszenarien wie Überfüllung, Ausschreitungen und Krawalle angesprochen und auf dem Papier durchgespielt. "Das Sicherheitskonzept für Unges Pengste steht", so Schlösser. Mit Details hielt er sich allerdings zurück: "Das sind Interna, die wir nach den Ferien lediglich mit der Stadt, der Polizei, der Feuerwehr und dem DRK durchsprechen." Zwei Neuerungen gibt es dann doch: "Wir kaufen ein Megaphon und schaffen noch einige Feuerlöscher an."

(NGZ)
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