Seniorenheim Korschenbroich Führungskräfte stellen sich erneut offenen Fragen

Korschenbroich · Aus Sicht von Bewohnern des Seniorenheims Korschenbroich und Angehörigen ist die Liste der Mängel noch immer lang. Weitere Bauarbeiten starten im August.

Für die einen sind es „bloß Kleinigkeiten“, für die anderen sind es zu viele Kleinigkeiten, die sich häufen: Einige Bewohner und deren Angehörige kritisieren weiterhin aus ihrer Sicht schlechte Zustände im Seniorenheim des Rhein-Kreises in Korschenbroich, das zum 1. August offiziell in die Rhein-Kreis Neuss Kliniken GmbH übergehen soll. Zu wenig Essen, zu schlechtes Essen, fehlende Lichtschalter an den Betten, zu hoch montierte Waschbecken – und Geräusche aus den Nachbarzimmern, die über Lüftungsschächte übertragen werden: Das sind einige der Dinge, die bemängelt werden, zum Teil aber baulich nicht oder nur mit hohem Aufwand geändert werden können.

Nachdem vor einigen Wochen bereits eine Info-Veranstaltung für Angehörige im Pfarrheim der katholischen Kirche in Korschenbroich stattgefunden hat, lädt das Seniorenheim jetzt für Mitte nächster Woche erneut zu einer Info-Veranstaltung ein. Diese soll im alten Speisesaal des Seniorenheims stattfinden, damit auch Bewohner ohne lange Wege dazustoßen können.

Mit der neuen Veranstaltung folgt die Leitung des Seniorenhauses dem Ziel, die Kommunikation mit Bewohnern und Angehörigen zu intensivieren. In Bezug auf das bereits stattgefundene Treffen heißt es, dass eine konstruktive Atmosphäre geherrscht und dass es ein harmonisches Ende gegeben habe. Der neue Küchenchef Jürgen Martens habe laut Susanne Niemöhlmann, Sprecherin der Rhein-Kreis Neuss Kliniken GmbH, einen neuen Speiseplan angekündigt und noch einmal seine Bemühungen dargelegt, die Qualität des Essens zu verbessern.

Thema dürften bei der Versammlung auch die Bauarbeiten am Seniorenhaus sein: Ab August starten die Arbeiten im dritten Bauabschnitt, der auch den Abriss des alten Speisesaals umfasst. Angesetzt sind 19 Monate Bauzeit. „Die Baustelle wird von außen erschlossen, in Abstimmung mit den Bauarbeiten soll eine Mittagsruhe von 12 bis 13 Uhr eingehalten werden“, sagt Susanne Niemöhlmann.

Sie stellt in Absprache mit Heimleiterin Iris Baldus klar, dass es beim Thema Pflege keine Garantie dafür geben könne, dass Pflegebedürftige mal von Pflegerinnen und mal von Pflegern gewaschen werden. Grundsätzlich würden die Wünsche der Bewohner natürlich berücksichtigt, bei der Personalsituation könnten sie sich aber nicht immer erfüllen lassen. Auf Kritik stößt bei den Angehörigen auch, dass ab und an fremde Pfleger vor den Bewohnern stünden, um sie zu waschen. Damit sind Leih-Pflegekräfte gemeint, die auch im Seniorenheim Korschenbroich eingesetzt werden. Susanne Niemöhlmann: „Die Pflegerinnen und Pfleger sollen sich bei den Menschen selbst vorstellen.“ Im Pflegealltag sei es kaum leistbar, die vorübergehend eingesetzten Kräfte zusätzlich vorab von der Leitung vorzustellen.

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