Korschenbroich Seit 30 Jahren Eismacher für Korschenbroich

Korschenbroich · Die Tische sind an diesem Sonntag im Frühherbst im Eiscafé Destro gut besetzt. "Wir haben viele Stammgäste", erklärt Daniele Conti Mica. Vor sechs Jahren übernahm er das Eiscafé seiner Eltern. Aber Maria Antonia und Guiseppe Conti Mica, die Gründer des Eiscafés, sind trotzdem ständig präsent.

"Wenn ich mal nicht hier bin, fragen die Leute, ob ich krank bin", erzählt Maria Antonia lachend. Sie kam mit ihrem Mann vor 47 Jahren aus Sizilien nach Korschenbroich. "Wir konnten kein Wort Deutsch", berichtet sie. Guiseppe Conti Mica arbeitete damals in der Tuchfabrik Peter Irmen. "Wir haben uns hier immer wohlgefühlt. Alle sind nett und freundlich", erinnern sich die Eheleute

Auch im Winter geöffnet

Seit über 30 Jahren ist das Eiscafé, das zeitweilig eine Flotte mit zwölf Eiswagen durch die Region schickte, ihr zweites Zuhause. Auch ihre Kinder Patrizia, Daniele und Dino sind in den Räumen aufgewachsen. "Das Eis war bei unseren Freunden sehr beliebt", wissen die Brüder. Daniele ging mit 18 Jahren nach Sizilien, studierte Fremdsprachenliteratur und kam schließlich wieder an den Niederrhein, um das Eiscafé zu übernehmen. Er ist begeisterter Tennis-Spieler und im Schützenzug "Schönne Boschte" aktiv. "Aber wir sind nur Zuschauer", betont Vater Guiseppe. Architekt Dino hingegen engagiert sich im Winterbrauchtum. Er lebt in Düsseldorf, ist Geschäftsführer der Tonnengarde Niederkassel und Beiratsmitglied im Comitee Carneval. Seine Frau Anke, die er auf dem Sofa seiner Großtante in Korschenbroich kennen und lieben lernte, war in der Session 2011/12 Düsseldorfs Karnevalsprinzessin. Um die Kinder Flavia (9) und Fausta (5) hat sich in der terminbeladenen Zeit Dinos Schwester Patrizia gekümmert. Dazu kam sie aus Sizilien angereist, wo sie lebt.

Flavia und Fausta finden es toll, bei Oma und Opa in Korschenbroich zu sein: "Am liebsten essen wir ?Blauer Engel?." Oft hat sich das Eiscafé-Team über die Jahre auf den veränderten Eis-Geschmack eingestellt. "Wir haben uns angepasst", erklärt Daniele Conti Mica. Er leitet den Betrieb jetzt in der zweiten Generation und hat auch im Winter geöffnet: "Auf der Karte stehen Kuchen und kleine Snacks. Das passt immer."

Als seine Eltern nach Korschenbroich kamen, half ihnen der familiäre Zusammenhalt. "Hier lebten damals schon Verwandte. Es wurden immer mehr", erzählen Maria Antonia und Guiseppe Conti Mica. Für sie und ihre Kinder ist Korschenbroich zur Heimat geworden. Auch jetzt im Pensionsalter denken sie nicht daran, nach Sizilien zurückzugehen.

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