Korschenbroich Sechs Millionen Euro für Druckerei im Mexx-Haus

Korschenbroich · Die Firma "docsellent" wurde in Korschenbroich fündig. Sie verarbeitet Dokumente für 400 Großkunden - darunter Versicherer und Banken.

 Die Geschäftsführer Philippe Coquelet (l.) und Thomas Simon in der neuen Produktionshalle.

Die Geschäftsführer Philippe Coquelet (l.) und Thomas Simon in der neuen Produktionshalle.

Foto: ilgner

Die ehemalige Konzernzentrale der insolventen Modekette Mexx an der Mühlenstraße ist wieder belebt: Jetzt ist die Firma "docsellent" in das markante Gebäude eingezogen. Die Druckerei hatte lange Zeit nach einem geeigneten Standort gesucht und ist in Korschenbroich fündig geworden. "Der Stabwechsel zwischen den beiden Firmen verlief reibungslos, so dass der verspiegelte Bau als besondere Immobilie eine Visitenkarte für den Wirtschaftsstandort geblieben ist. Das freut mich sehr", sagt Wirtschaftsförderin Stefanie Bössem.

Bei "docsellent" in Korschenbroich sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt; die meisten sind mit von Düsseldorf nach Korschenbroich gezogen. An der Mühlenstraße befindet sich neben der Unternehmensverwaltung auch die Produktion. "Wir haben uns in erster Linie darauf spezialisiert, für unsere Kunden Dokumentendaten zu verarbeiten. Wir drucken zum Beispiel für Versicherungen und Banken Rechnungen und Mahnungen", erklärt Thomas Simon, der gemeinsam mit seinem Kollegen Philippe Coquelet als Geschäftsführer an der Spitze des Unternehmens steht.

In Korschenbroich haben sie eine gute Infrastruktur vorgefunden. "Es gibt eine gute Autobahnanbindung, der Bahnhof ist quasi vor der Haustüre, und außerdem ist der Weg zum Flughafen Düsseldorf nicht weit", sagt Simon. "Docsellent" hatte in den vergangenen Monaten insgesamt sechs Millionen Euro in den neuen Standort investiert - unter anderem floss das Geld in einen 900 Quadratmeter großen Anbau, in dem jetzt aus großen Papierrollen mit Hilfe verschiedener Hightech-Maschinen wichtige Kundendokumente werden sollen.

Sie können dort "in einem Rutsch" auch kuvertiert werden. Rund 60 Millionen Briefsendungen will das Unternehmen für insgesamt 400 Kunden pro Jahr vordrucken, mit entsprechenden Kundendaten versehen und an die Post übergeben. "Unsere Verwaltung ist jetzt etwa 2300 Quadratmeter groß, die Produktion mit Anbau insgesamt 3200 Quadratmeter", erzählt Simon, der inzwischen in Korschenbroich angekommen ist.

Warum sich das Unternehmen für einen Umzug entschieden hat? Dazu Thomas Simon: "Wir wollen auf Veränderungen auf dem Markt reagieren. Inzwischen sind zunehmend mehr IT-Dienstleistungen bei unseren Kunden gefragt. Das heißt, dass wir deutlich mehr Büroräume brauchen. In Düsseldorf hatte zuletzt das Verhältnis zwischen Büro und Produktionshallen nicht mehr gestimmt."

Inzwischen erhalten viele Endkunden der "docsellent"-Kunden Post per E-Mail oder mit dem E-Postbrief der Deutschen Post. "Etwa 45 unserer Mitarbeiter arbeiten nach wie vor in den Produktionshallen, inzwischen beschäftigen wir aber auch rund 20 Programmierer und Systemadministratoren", erzählt der Diplomkaufmann. Das Unternehmen soll weiter wachsen. "Wir stellen Mitarbeiter ein. Jetzt hat zum Beispiel eine Auszubildende aus Korschenbroich bei uns angefangen, Anfang des Jahres soll noch eine Studentin dazustoßen."

(NGZ)
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