Unges Pengste 2012 Sebastian Schmitz: König der St.-Katharina-Junggesellen

Korschenbroich · Entspannt wirkt Sebastian Schmitz, der König der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft, wenige Tage vor Unges Pengste. Leise redet er, unaufgeregt. Doch der 22-Jährige weiß: Ihm stehen lange Tage und kurze Nächte, Empfänge und Tänze, Umzüge und Paraden bevor. Unzählige Hände wird er schütteln, unzählige Gespräche führen. Die Kameras werden ihn verfolgen.

Unges Pengste 2012: Sebastian Schmitz: König der St.-Katharina-Junggesellen
Foto: Berns, Lothar

"Ich bin schon etwas nervös"

"Ich bin schon etwas nervös", verrät der Junggesellen-König — doch in seiner Stimme liegt eher Respekt denn Furcht; er sagt den Satz mit der Zuversicht eines Bergsteigers, der schon zuvor Tausender erklommen hat. Dabei zählt das Bergsteigen gar nicht zu den Hobbys von Schmitz. Fit hält er sich beim Fußball oder beim Hanteltraining. Schon seit Kindesbeinen ist Schmitz Schütze. Seine Eltern sind Mitglied in der St.-Donatus-Bruderschaft Pesch. Zurzeit absolviert der Korschenbroicher eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker in seiner Heimatstadt. Schon länger hatte er mit dem Gedanken gespielt, einmal König der Junggesellen zu werden. Doch dann passierte im vergangenen Oktober alles sehr plötzlich. Normalerweise treten die Schützen der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft als Erste beim Vogelschuss an. Dieses Mal kam alles anders: Denn zunächst gab es keinen Kandidaten, der die Königswürde übernehmen wollte. Erst nachdem die Sebastianer ihren König schon gefunden hatten, traten die Junggesellen erneut an den Schießstand. Noch immer ohne Kandidat. Mitten im Wettbewerb fasste Schmitz seinen Mut zusammen, legte an und zerlegte den Holzvogel. Sofort eilte sein Zug "Schwaadlaps" herbei und ließ ihn hochleben. Vor sechs Jahren hatte Schmitz den Zug mit zehn Freunden gegründet. Inzwischen zählt er 14 Mitglieder. Bereut hat Schmitz den finalen Schuss von Oktober bis heute nicht. "Ich liebe das Brauchtum", sagt er. "Ich finde es toll, alte Bekannte wiederzutreffen und auch das ein oder andere Bier zu trinken. "

Sein persönlicher Höhepunkt bisher: der Krönungsabend, an dem man ihm das Königssilber erstmals umlegte. Als Königin begleitet den Auszubildenden Luisa Esser (22). Seit vier Monaten sind sie ein Paar. Überreden musste Schmitz seine Freundin nicht. "Auch sie ist ein Brauchtums-Fan", versichert der Junggesellen-König. Schmitz weiß, dass seine Funktion mit "großer Verantwortung" verbunden ist. Auch deshalb will er beim Feiern in diesem Jahr auf die Bremse treten, seine Aufgaben gewissenhaft wahrnehmen. Damit insbesondere die Sebastianer ihn auch in guter Erinnerung behalten. Denn eines Tages deren König zu sein — "das kann ich mir gut vorstellen", verrät Sebastian Schmitz.

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