Korschenbroich Schul-Jubiläum: Alt aber lebendig

Korschenbroich · Totgesagte leben bekanntlich länger. Viermal schon hatte der Liedberger Schule die Schließung gedroht. Jetzt wird sie 150 Jahre alt, ist quicklebendig und begehrt wie selten zuvor.

 Baumpflanzen an der Grundschule mit Anke Jansen, Tanja Holter, Peter Walter, Simone Schmitt und Phil Jansen.

Baumpflanzen an der Grundschule mit Anke Jansen, Tanja Holter, Peter Walter, Simone Schmitt und Phil Jansen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Schulleiter Peter Walter (59) hofft, dass zur Jubiläumsfeier am Samstag, den 6. Juli, möglichst viele ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie alle, die sich mit der Schule und mit Liedberg verbunden fühlen, kommen werden.

Der Kern der Schule ist 150 Jahre alt, die Lage ist einmalig. Peter Walter glaubt, dass diese äußeren Umstände mit dazu beitragen, dass in Liedberg gut und unaufgeregt gelernt wird — feststeht, dass die Kids in diesem idyllischen Umfeld weniger aggressiv und besonders gut für die weiterführenden Schulen vorbereitet sind.

Ein Riesenspektakel wird zum 150-jährigen Bestehen nicht veranstaltet. Das Fest soll zum Charakter der Schule passen. Auf dem gesamten Schulhof darf auch am 6. Juli nicht geraucht werden, und es wird kein Alkohol gereicht werden. Dafür wird Obstbauer Hans-Otto Scherer, der selber einst diese Schule besucht hat, 300 Kilogramm Äpfel zur Verfügung stellen, die in der Apfelpresse zu frischem Saft verarbeitet werden.

Das Programm beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst, gestaltet von den Pfarrern Marc Zimmermann und Bodo Beuscher. Nach der offiziellen Eröffnung um 10 Uhr stehen dann überwiegend Spiele wie Sackhüpfen und Kartoffellauf auf dem Programm. Um 11.30 Uhr steht der Apfelbaum, der zum Jubiläum bereits einige Tage eher gepflanzt werden wird, im Mittelpunkt. Symbolisch für den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Zukunft werden einige ehemalige Schüler der Grundschule zu Schaufel und Spaten greifen, um den Baum auf dem Schulgelände zu pflanzen. "Es wird die Sorte Zuccamaglia Renette sein", verrät Simone Schmitt, die sich für das Apfelprojekt engagiert und früher Schulpflegschaftsvorsitzende war. An der Organisation hatten sich auch die Vorsitzende des Fördervereins Anke Jansen und die Schulpflegschaftsvorsitzende Tanja Holter beteiligt. Apropos "beteiligt": In das Schulfest werden alle 101 Schüler und deren Eltern in irgendeiner Form mit eingebunden. Aus der dritten und vierten Klasse hat sich unter der Leitung von Lehrerin Petra Siegelkow eine Theater-AG gegründet — das Stück "Schule früher — Schule morgen" wird um 12 Uhr zu sehen sein.

Peter Walter wünscht sich, dass viele Besucher Fotos von früher mitbringen, die dann ausgestellt werden, ebenso wie alte Poesiealben. Dem Fest geht eine Projektwoche voran, in der die Grundschüler klassenübergreifend in die Vergangenheit eintauchen werden — dazu gehört unter anderem das Schreiben auf alten Schiefertafeln.

(barni)
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