Korschenbroich Schützenhilfe für Kinder in Bolgatanga

Korschenbroich · Für traumatisierte Mädchen und Jungen im Norden Ghanas setzen sich Korschenbroichs Schützen ein: Sie verkaufen 12.000 Pfingstlose, um die Arbeit vor Ort zu finanzieren. Eine Ausstellung in der Sparkasse wirbt für das Hilfsprojekt.

 Werben für das Hilfsprojekt "Kinder-Hoffnung-Bolgatanga" (v.l.): Bezirksbundesmeister Horst Thoren, Junggesellen-König Martin Krames, Dietmar Mittelstädt, KDH-Vorsitzender Karl-Heinz Göris und Sebastianer-König Marco Krames.

Werben für das Hilfsprojekt "Kinder-Hoffnung-Bolgatanga" (v.l.): Bezirksbundesmeister Horst Thoren, Junggesellen-König Martin Krames, Dietmar Mittelstädt, KDH-Vorsitzender Karl-Heinz Göris und Sebastianer-König Marco Krames.

Foto: Knappe

Festfreude und Spendenbereitschaft gehören für die beiden Korschenbroicher Bruderschaften St. Sebastianus und St.-Katharina-Junggesellen untrennbar zusammen: Und mit Blick auf das bevorstehende Heimatfest Unges Pengste rücken die Verantwortlichen die Kinder-Direkthilfe (KDH) Korschenbroich einmal mehr in den Mittelpunkt. Mit einer Ausstellung im Sparkassen-Foyer werben die Verantwortlichen für das neue Projekt Kinder-Hoffnung-Bolgatanga.

Was mit den Spendengeldern in dem kleinen afrikanischen Dorf im Norden Ghanas passieren soll, erzählten KDH-Vorsitzender Karl-Heinz Göris und sein Stellvertreter Dr. Klaus "Micki" Hintzen eindrucksvoll bei der Ausstellungseröffnung. Rund 100 Gäste, unter ihnen Ehrenpräses Alois Müller und Präses Marc Zimmermann, wurden mit traurigen Kinderschicksalen konfrontiert. "Verwahrlosung, Kinderhandel, Missbrauch und Arbeitssklaven" brachte Hintzen die erschreckende Wahrheit auf den Punkt. "Hier dürfen wir nicht weggucken", warb Göris dann auch für das neue Projekt der Kinder-Direkthilfe. "Wir können nicht die Welt verändern, aber für mehr Lebensqualität der 80 Jungen und Mädchen im CCD sorgen." CCD bedeutet "Centre for Child Development".

Das "Entwicklungszentrum für Kinder" ist eine Art Übergangsstation für 80 bis 100 Hilfsbedürftige von drei bis 18 Jahren. Aktuell leben dort 80 Kinder. Sie werden mit Unterstützung des Kindermissionswerkes in Aachen fit fürs Leben gemacht. "Sie sollen möglichst nach zwei bis drei Jahren wieder in den Familienverbund zurückgeführt werden", skizzierte Göris das Konzept. Die jährliche Finanzierung hat das Missionswerk mit 120.000 Euro kalkuliert. "Dafür wollen wir in Korschenbroich einstehen", sind sich Göris und Hintzen einig. Wörtlich nahm dies das Tombola-Team, an der Spitze mit Koordinator Marco Heuter. Sie verkauften eifrig Lose für die "Kinder-Hoffnung-Bolgatanga".

Beeindruckt zeigte sich Sparkassen-Vorstand und Hausherr Dietmar Mittelstädt von der Korschenbroicher Schützenhilfe: "Sie helfen in einer sehr armen Region, die mit Flüchtlingsströmen, Kriminalität und organisierten Banden zu kämpfen hat. Viele Kinder enden als Arbeitssklaven auf Plantagen, in Hotels oder in reichen Familien, wo sie Gewalt und sexuellen Missbrauch erfahren." Dankbar für die Unterstützung stellte Mittelstädt heraus: "Durch ihre Hilfe gibt es eine Perspektive für die Kinder im CCD."

Lob und Anerkennung gab's auch von Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Der Schützen-Chef betonte: "Seit mehr als 30 Jahren steht die Kinder-Direkthilfe für soziale Tradition und gelebte Schützenhilfe. Die Sozialinitiative, aus den Bruderschaften entstanden, gibt mit ihren Projekten Hilfe in Not, über lange Jahre in Bolivien, jetzt in Ghana." Sein Dank galt allen, wobei Thoren die Verdienste des Gründers und langjährigem Vorsitzenden Jürgen Hüsges besonders hervorhob.

(NGZ)
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