Korschenbroich Rosen in den Gewehrläufen

Korschenbroich · Der Wettergott ist Schützenfan. Zumindest zeigte er sich an Pfingsten von seiner besten Seite und lockte zahlreiche Schützen und deren Fans in den Korschenbroicher Ortskern.

Unges Pengste 2009: Das war die Königsparade
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Es ist rappelvoll, dicht gedrängt sitzen die neugierigen Zuschauer auf der Tribüne, stehen hinter den Absperrgittern, und -seilen entlang der Sebastianusstraße. Gegenüber auf der Ehrentribüne schwitzen die besonderen Gäste und hochdekorierte Schützen in ihren dunklen Anzügen in der kräftigen Mittagssonne. Unter den Ehrengästen ist auch der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Norbert Bude. Pünktlich um halb eins geht es los: Begleitet von Marschmusik stolzieren die Männer in den bunten Uniformen über die Straße. "Oh, ein Augenschmaus” ruft ein Zuschauer von ganz hinten, als einige Schützen mit beeindruckend großen, bunten Blumenarrangements vorbei kommen. "Ob die Blumen wohl echt sind?”, fragt eine Frau.

Es herrscht Volksfeststimmung in Korschenbroich. Die Menge ist friedlich und hilfsbereit. Eine alte Frau im Rollstuhl wird ganz nach vorne an die Absperrung gerollt, die Umstehenden treten selbstverständlich zu Seite, damit auch sie etwas sehen kann.

Die siebenjährige Anna schiebt sich geschickt an den großen Erwachsenen vorbei nach vorne hinter die Absperrung. "Am meisten freue ich mich auf die Pferde”, sagt sie und macht große Augen, als vier Reiter auf ihren Schimmeln vorbei traben. Nur einmal während der Parade unter stahlblauemHimmel erschrickt sie kurz,­ und die Pferde mit ihr. Eine Schützengruppe hat einen Ehrensalut in die Luft abgefeuert. Die meisten von ihnen haben allerdings gelbe oder rote Rosen in ihre Gewehrläufe gesteckt. Und die Gewehre sind zumeist aus Holz.

Die meisten Zuschauer halten lange durch­. Erst um kurz nach drei Uhr ist die Parade beendet. "Aber es war toll, vor allem die vielen Blumen fand ich sehr schön”, sagt Ingrid Maier aus Neuss, die mit ihrem Mann "jetzt schon zum x-ten Mal” zum Korschenbroicher Schützenfest aus Neuss gekommen ist. Begeistert klatscht sie auch den Musikern vom Fanfarenkorps Beifall.

Marina Ritter-Scheydt ist mit gleich drei Freundinnen aus Aachen gekommen. "Ich habe hier früher mal gewohnt und kann so gleich auch mal wieder die Stadt besuchen”, sagt die 53-Jährige. Neben einigen Besuchern von außerhalb scheint ganz Korschenbroich an diesem Pfingstmontag auf den Beinen zu sein. Wer sich nicht auf den Straßen tummelt, sieht sich Parade zumindest aus dem heimischen Fenster oder vom Balkon aus an. Und nach der Parade dürfen dann auch die Schützen entspannt im Festzelt Platz nehmen und ihren Durst ganz gemütlich mit einem Bierchen löschen.

(RP)
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