Korschenbroich Reha-Klinik zeigt stimmungsvolle Landschaftsbilder
Korschenbroich · Es ist ihre zweite gemeinsame Ausstellung: Nachdem Renate Patt und Petra Emmerich im vergangenen Jahr ihre Bilder im Grevenbroicher Kreiskrankenhaus gezeigt haben, stellen sie jetzt im Foyer der Korschenbroicher Niederrhein-Klinik aus. Die Neusserin Renate Patt liebt das Zerrissene, vom Verfall Bedrohte. Petra Emmerich - sie lebt in Grevenbroich-Neukirchen - arbeitet überwiegend gegenständlich, Landschaften und Architektur sind die beherrschenden Themen der Innenarchitektin. Kennengelernt hatten sich die beiden Hobby-Künstlerinnen auf einem Workshop bei der Neusser Künstlerin Renate Linnemeier.
Renate Patt (65), die als Lehrerin in einer Neusser Gesamtschule gearbeitet hatte, widmet sich seit zehn Jahren der Kunst. Sie greift gerne zu Spachtelmasse, liebt es, wenn im Laufe des Trocknungsprozesses Risse entstehen. Die Spuren der Zeit sichtbar zu machen, ist ihre Leidenschaft. Sie macht Alterungsprozesse schonungslos sichtbar. Renate Patt, die nicht mit dem früheren Landrat und Künstler Dieter Patt verwandt ist, benutzt viele Materialien, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Neben den bereits genannten sind es Rotband, Farbpigmente, Kaseinbinder, textiles Gewebe von Kartoffelsäcken, Sumpfkalk, Beize und einiges mehr. Einige ihrer Bilder erinnern an die Vulkanlandschaften auf Lanzarote. Erdige Töne dominieren eindeutig.
Petra Emmerich (57) besucht derzeit die Freie Kunstschule Köln. In Korschenbroich zeigt sie unter anderem stimmungsvolle Landschaften. Der Innenarchitektin sind die Proportionen wichtig, sie bringt räumliche Tiefe in die Bilder, indem sie den Vordergrund ihrer Bilder verdichtet und den Hintergrund luftiger gestaltet. Dass ihre Arbeiten eine enorme Ruhe ausstrahlen, ist bewusst so gewollt. Architektur ist das zweite Lieblingsthema der 57-Jährigen. Die Gehry-Häuser im Düsseldorfer Medienhafen sind ein Beispiel dafür. Aber Petra Emmerich kann auch Menschen malen: Das Bild "Strandläufer" ist ihr hervorragend gelungen. Aktuell wendet sie sich zunehmend der etwas abstrakteren Darstellung zu, wie an ihrem Blumenbild abzulesen ist: Farbflächen stehen gleichberechtigt neben fein Ausgemaltem. Ein Bild könnte Renate Patt zugeordnet werden: Petra Emmerich hat sich da an abstrakte Acrylmalerei herangewagt, hat unter anderem Wellpappe und Sande verwendet.
Die Ausstellung in der Reha-Klinik bleibt bis Veilchendienstag, 28. Februar, aufgebaut. Sie ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet.