Korschenbroich Rabiater Rohrfraß an der Rheydter Straße

Korschenbroich · Rohre hat Thomas Kochs als Leiter des Städtischen Abwasserbetriebs schon viele gesehen. Aber über einen dermaßen kaputten Kanal wie den an der Rheydter Straße kann sich auch Kochs nur wundern.

"Die Rohre sind am Boden völlig zerfressen. So etwas habe ich noch nie gesehen", sagt der Betriebs-Chef. Warum die Kanalrohre so marode sind, soll jetzt ein Sachverständiger klären, der sich mit Beton auskennt.

Kosten: Gut 520 000 Euro

Fest steht aber: Das Leck war der Auslöser dafür, dass derzeit auf einem 400 Meter langen Abschnitt der Rheydter Straße zwischen der Bolten Brauerei und der Bruchstraße der Kanal saniert werden muss. Voraussichtliche Kosten: gut 520 000 Euro. Damit die Arbeit wie geplant bis Mitte Mai abgeschlossen werden kann, hat der Abwasserbetrieb noch einmal Dampf gemacht. Nun, so Koch, werkeln zwei Kolonnen auf der Baustelle.

Entdeckt worden war das Leck, als der Kanal bei einer Routineprüfung mit einer Videokamera inspiziert wurde. Der Schaden erstaunte, denn die Rohre waren erst Ende der 80er Jahre verlegt worden — eigentlich kein Alter, in dem solche Lecks gang und gäbe sind. Und: 1996 war der Kanal schon einmal überprüft worden. Damals waren keine Schäden zu sehen gewesen. Im Mai vorigen Jahres präsentierte Kochs die Erkenntnisse aus dem Horrorvideo dem Betriebsausschuss des Stadtrates. Der war von der unterirdischen Problemzone so beeindruckt, dass er einer Sanierung sogleich seinen Segen erteilte.

Sachverständiger wird befragt

Inzwischen hat die Stadt Rohrteile geborgen und festgestellt, dass das Material aus dem Jahr 1975 stammt. Einen Hinweis auf den Hersteller hat sie bislang noch nicht gefunden. Daher will sie nun einen Sachverständigen einschalten, um zu klären, ob es sich um einen Materialfehler handelt oder irgendeine durch den Kanal fließende Substanz das Rohr so schwer beschädigt hat.

(RP)
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