Korschenbroich Pumpen: Umfrage erst im Dezember

Korschenbroich · Der angepeilte Termin für die Grundwasser-Umfrage verschiebt sich um einen Monat: Da noch juristische Fragen zu klären waren, sollen einige Tausend Korschenbroicher nun erst im Dezember nach Zahlungen für Pumpmaßnahmen gefragt werden. Über das Ergebnis wird 2011 entschieden.

Vor zwei Monaten wähnte das Ratsbündnis aus CDU und SPD bereits Land in Sicht: Im November werde die Stadt damit beginnen, von zu hohen Grundwasserpegeln bedrohte Korschenbroicher nach freiwilligen Zahlungen für Pumpmaßnahmen zu fragen. Doch der anvisierte Termin ist nicht zu halten. Die Umfragebriefe der Stadt werden den Bürgern wohl erst im Dezember zugestellt. Der Grund: Während der Vorarbeiten zur Umfrage tauchte plötzlich die Frage auf, ob der Erftverband überhaupt wie geplant die möglicherweise im Stadtgebiet zu verteilenden neuen Grundwasserpumpen installieren und betreiben darf. "Diese juristischen Bedenken waren zu klären. Das hat den Ablauf verzögert", sagt Bürgermeister Heinz-Josef Dick. Ergebnis der Prüfung sei aber: Der Erftverband darf.

Mit der Umfrage will die Stadt erkunden, ob genügend von zu hohen Grundwasserspiegeln bedrohte Bürger bereit sind, sich an den Kosten für Bau und Betrieb weiterer Grundwasserpumpen im Stadtgebiet zu beteiligen. CDU und SPD haben versprochen: Wenn die Betroffenen 80 Prozent der Betriebskosten aufbringen, zahlt die Stadt die restlichen 20 Prozent. Die Ergebnisse der Umfrage können ortsteilbezogen gewertet werden. Finden sich in einem Ortsteil genügend Beitragswillige und in einem anderen nicht, werden Pumpen eben nur für den Ortsteil installiert, in dem genügend Beiträge zusammenkommen.

Fragen wird die Stadt nach Angaben Dicks Hausbesitzer in Kleinenbroich, Herrenshoff, Raderbroich und Pesch. Zielgruppe sind all jene, deren Haus in einer Zone liegt, in der das Grundwasser von einer geplanten Pumpe gesenkt werden kann. Diese "Absenkungstrichter" erreichen unterschiedliche Niveaus, will heißen: An den Rändern des Wirkungsbereiches kann der Grundwasserpegel nur um weniger Zentimeter gesenkt werden als im unmittelbaren Umfeld der Pumpe. Für die Auswahl der zu Befragenden soll das jedoch keine Rolle spielen.

Die Stadt will den Betroffenen in der Umfrage einen Betrag nennen, zu dessen Zahlung sie sich freiwillig verpflichten müssten. Und zwar zunächst für zehn Jahre. Mit dem Erftverband hat sich die Stadt darauf verständigt, den zu nennenden Betrag so zu kalkulieren, dass er nach menschlichem Ermessen während der zehn Jahre nicht erhöht werden muss. Die Beträge können den jeweiligen Verhältnissen in den Ortsteilen entsprechend unterschiedlich hoch ausfallen.

Wenn die Delegiertenversammlung des Erftverbands das Projekt Anfang Dezember abgesegnet hat, soll die Umfrage einige Tage später starten. Nach Durchsicht der ersten Rückmeldungen will die Stadt womöglich noch ein weiteres Schreiben an die Bürger schicken, bevor sie die Ergebnisse endgültig auswertet. Wo aufgrund der Resultate Pumpen installiert werden, soll laut Dick vor den Osterferien entschieden werden. In Betrieb gehen sollen diese Pumpen dann vor den niederschlagsreichen Monaten in 2011.

(RP)
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