Korschenbroich Politiker fordern Alternative für Tunnel
Korschenbroich · Der Landesbetrieb Straßen NRW baut die Kreuzung L 31/L 381, die Stadt sorgt für das Planungsgerüst. Doch ganz schnell wird die Maßnahme nicht umgesetzt. Verkehrsexperten gehen davon aus, dass es noch bis zu zwei Jahre dauern könnte.
Der Landesbetrieb Straßen NRW wird den Straßenausbau an der Kreuzung L 31/L 381 vornehmen. Und die Stadt schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen. Einstimmig beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Denkmalpflege jetzt, wie mit den eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange umzugehen ist. Einstimmig erfolgte auch der Beschluss zur erneuten Offenlage. Die geplanten Baumaßnahmen sollen den Verkehr in den betreffenden Bereichen leichter fließen lassen, was zurzeit oft nicht möglich ist. Weitere Dringlichkeit ist durch die Entwicklung des Baugebiets "An der Niers-aue" gegeben. Trotzdem wird nicht bereits in den kommenden Wochen oder Monaten mit den Arbeiten begonnen, sondern eher in ein bis zwei Jahren.
Für die Bürger ist das Projekt offenbar kein großer Aufreger: Im Rahmen der Offenlage waren keinerlei Stellungnahmen beziehungsweise Bedenken bei der Stadtverwaltung eingegangen. Einige Träger öffentlicher Belange haben sich aber gemeldet, wie zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. Sie legt Wert auf eine leistungsfähige Umleitung während der Umbauphase des Knotenpunktes. Das Gewerbegebiet müsse auch für Lastkraftwagen mit über 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht erreichbar bleiben. Geschmunzelt wurde jetzt im Ausschuss über einen Hinweis des Amts für Denkmalpflege im Rheinland: Das weist auf einen Wegestock hin, den es dort überhaupt nicht gibt. Der Landesbetrieb Straßen NRW äußerte keinerlei Bedenken. Was im Ausschuss allerdings für leichte Irritationen sorgte war folgender Satz: "Im weiteren Verfahren ist die Planung der Fußgänger- und Radfahrerunterführung mit dem Landesbetrieb abzustimmen..." Die Politiker hatten der Verwaltung den Auftrag erteilt, zu prüfen, ob es eine Alternative zu der Tunnellösung gibt - daran erinnerte jetzt Albert Richter (SPD). "Es geht darum, die entsprechenden Flächen zu sichern, um einen Tunnel bauen zu können. Wir sind aber noch nicht in der konkreten Ausbauplanung, verpflichten uns jetzt nicht dazu, tatsächlich einen Tunnel zu bauen", gab Dezernent Georg Onkelbach zu bedenken. "Ein Tunnel ist nicht zwingend vorgeschrieben", sagte Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans. Die Fläche für den Tunnel könnte also auch für eine Fußgängerüberquerung genutzt werden.
Hoffmann wies außerdem darauf hin, dass der Ausbau des Doppelknotenpunktes L 381/K 14/L31/L382/An der Sandkuhle in keinem Zusammenhang stehe zwischen einem späteren möglichen vierstreifigen Ausbau der Landesstraße 381 zwischen Mönchengladbach und Korschenbroich. Noch ist übrigens nicht bekannt, für welche Verkehrsführung sich der Landesbetrieb Straßen NRW während der Bauphase entscheiden wird.
Fest steht dagegen, dass der Plan noch einmal in die Offenlage gegeben wird, eine entsprechende Veröffentlichung wird im Amtsblatt erfolgen, die Pläne sind dann im Rathaus einzusehen. Das Ergebnis der erneuten Offenlage wird im Planungsausschuss, wahrscheinlich in der Juli-Sitzung vorgestellt. Der Stadtrat fasst dann - entweder in der letzten Sitzung vor der Sommerpause oder in der ersten danach - einen entsprechenden Satzungsbeschluss.