Korschenbroich "Plan B" soll erneut verlängert werden

Korschenbroich · Wer Arbeit sucht, aber gesundheitlich nicht topfit ist, bekommt professionelle Hilfe in Korschenbroich. Das Projekt der Rheinland-Akademie "Plan B - Brücken schlagen, Neues wagen" läuft bis Herbst - und soll nochmals verlängert werden.

Die berufliche Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden mit gesundheitlichen Einschränkungen hat das Projekt zum Ziel. "Plan B - Brücken schlagen, Neues wagen" ist ein gemeinsames Angebot von der Arbeitsagentur und der Akademie TÜV Rheinland. Vis-à-vis vom Korschenbroicher Bahnhof hat die Akademie ein Schulungszentrum eingerichtet, wo die Betroffenen in einem "geschützten Raum" professionelle Unterstützung erfahren. Aufgrund von Nachfrage und Erfolg gab's bereits eine Verlängerung bis Oktober. Doch es soll noch eine dritte Auflage geben: "Wir beabsichtigen das Projekt auch 2016 in Korschenbroich fortzuführen", erklärt Christof Marquet, Leiter der fünf Trainingscenter der TÜV Rheinland Akademie.

Marquet, der für die Standorte Düsseldorf, Krefeld, Gelsenkirchen, Dortmund und Korschenbroich verantwortlich zeichnet, kündigt mit der angestrebten Verlängerung aufgrund der guten Erfahrungen auch direkt zusätzliche Reha-Angebote an. Mit der Maßnahme will die Akademie Menschen mit seelischen Erkrankungen, Sprach- und Lernbehinderungen ansprechen. Sie sollen durch das Angebot so unterstützt und gestärkt werden, dass sie innerhalb von sechs beziehungsweise zwölf Monaten den Arbeitsanforderungen einer Festanstellung gewachsen sind.

Finanziert wird das Korschenbroicher Projekt über einen sogenannten "Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein" nach Paragraf 45 Sozialgesetzbuch III. Er wird im Jobcenter des Rhein-Kreises Neuss/Mönchengladbach ausgestellt. Ein direkter Einstieg ist auch für Reha-Teilnehmer über den Rentenversicherungsträger möglich. Die Teilnehmer werden von Sozialpädagogin Simone Liffers (54) und Dozent Jochen Paschmanns (43) begleitet und angeleitet. Das Prinzip: "Wir unterstützen die Teilnehmer bei einem behutsamen Wiedereinstieg in das Berufsleben. Das Tempo und die Inhalte bestimmen sie zum großen Teil selber", erklärt Christof Marquet. Das Dozententeam verbindet Berufskunde in Theorie und Praxis mit psychologischer beziehungsweise sozialpädagogischer Betreuung. "Die seelische Gesundheit wird als Basis für eine berufliche Neuorientierung gefördert. Außerdem begleiten und beraten wir bei der beruflichen Neuorientierung und der stufenweisen Integration in den Arbeitsprozess", ergänzt Paschmanns.

In dem Projekt geht es für Simone Liffers um "Hand, Herz und Verstand als ganzheitliche Pädagogik". Und so versucht sie, die Teilnehmer mit Gehirntraining, Förderung des logischen Denkens, Bewerbungstraining, Ernährungsberatung und am Alltag orientierten Projekten wie der Organisation eines Betriebsausflugs, wieder fit für den Berufsalltag zu machen. Zurzeit gibt's 31 Bewerber, davon 20 Frauen. Ihre Biographien sind unterschiedlich: Sie reichen vom alleinstehenden End-Dreißiger über die Mutter mit Kind bis hin zum Burnout-Geschädigten.

(NGZ)
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