Korschenbroich Pfingstrosen: Diven ohne Starallüren

Korschenbroich · Im Pfingstrosen-Paradies von Stephan Tetzlaff in Pesch herrscht Hochkonjunktur. Das trockene und kühle Wetter bekommt den Päonien bestens. Doch schon in zwei Wochen ist es vorbei mit der Pracht - dann ist die Saison zu Ende.

 Stephan Tetzlaff präsentiert stolz seine roten Pfingstrosen: Päonien-Liebhaber aus ganz NRW kommen zu ihm nach Pesch, um die edlen Blumen in den unterschiedlichsten Farben mit nach Hause nehmen zu können.

Stephan Tetzlaff präsentiert stolz seine roten Pfingstrosen: Päonien-Liebhaber aus ganz NRW kommen zu ihm nach Pesch, um die edlen Blumen in den unterschiedlichsten Farben mit nach Hause nehmen zu können.

Foto: Lothar Berns

Fast versteckt liegt die Pfingstrosen-Gärtnerei von Stephan Tetzlaff in Pesch. Nur der üppig blühende Vorgarten lässt erahnen, dass sich hinter dem weißen Einfamilienhaus ein kleines Paradies verbirgt. Und da stehen sie dann in Reih und Glied, die Pfingstrosen oder Päonien, wie ihr botanischer Name lautet. Wie viele kugelrunde Blütenknospen es sein mögen, die da sanft im Wind schaukeln und darauf warten geschnitten zu werden, das vermag auch Stephan Tetzlaff nicht zu sagen: Mehrere Zehntausend sind es, schätzt er. Einige Knospen sind schon einen Spalt weit aufgebrochen und verheißen eine reiche Pracht - von einfachen über gefüllte bis hin zu mehrfarbigen Blüten. "Auch wenn sie Pfingstrosen heißen, liegen sie mit ihrer Blüte im Zeitplan", sagt er. Eines ist jedoch gewiss: In zwei Wochen ist die Saison vorbei. Jedenfalls die für Schnittblumen. Im Herbst geht es weiter mit dem Verkauf und Versand der eingetopften Pfingstrosen.

Mit dem aktuellen, eher kühlen und trockenen Wetter ist Stephan Tetzlaff durchaus zufrieden. Denn Pfingstrosen wurzeln tief und brauchen nicht gewässert werden. Staunässe mögen sie schon gar nicht. Durch die kühle Luft blühen seine Pfingstrosen auch zeitversetzt, was die Arbeit auf den Feldern deutlich entspannt. "Wenn es heiß ist, blühen sie fast gleichzeitig, und wir sind bis Mitternacht beschäftigt. Jetzt können wir schon nachmittags Schluss machen", sagt er. Nur aus einem Grund wünscht er sich etwas Regen herbei: Der würde die knochenharten Böden aufweichen und das Unkrautjäten erleichtern. Immer wieder betreten Kunden die Lagerhalle hinter dem Haus, um sie mit einem Arm voller Pfingstrosen zu verlassen. "Es ist so erbaulich hier", schwärmen Ilse Schraut und Marlies Knuth, die aus Wickrath nach Pesch gekommen sind. Elisabeth Kroll schlendert durch den Schaugarten. Seit sie vor acht Jahren eher zufällig das Feld voller Pfingstrosen entdeckt hat, fährt sie regelmäßig aus Recklinghausen nach Pesch. "Ich bin mit dem Päonien-Virus infiziert", gesteht sie. Kein Wunder: Pfingstrosen zählen wohl zu den sinnlichsten Blumen überhaupt. Dabei unterscheidet man zwischen den Stauden- und den Strauchpäonien. Die Strauchpäonien wachsen zu einem Strauch heran und verlieren im Winter ihr Laub, während das Holz stehen bleibt. Bei den Staudenpäonien hingegen sterben alle oberirdischen Triebe im Herbst ab.

Relativ neu ist die Kreuzung beider Arten, aus denen die Itoh-Hybriden hervorgegangen sind, die nach ihrem Züchter Toichi Itoh benannt wurden. Sie gehören zu den Lieblingssorten von Stephan Tetzlaff. Insbesondere von der Sorte "Old Rose Dandy" schwärmt er, weil sich ihre Blüten durch changierende Farben auszeichnen, die von Beige zu Orange und Gelb bis Purpur reichen. Jetzt fehle noch eine Pfingstrosensorte, die auch im Sommer blüht.

(NGZ)
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