Korschenbroich Pfingst-Unwetter kostet die Stadt 70 000 Euro

Korschenbroich · Verhältnismäßig glimpflich waren die Folgen von Sturm "Ela" in Korschenbroich. Die Kosten jedoch sind für die Stadt erheblich.

 Johannes Günterberg vom städtischen Eigenbetrieb an den Überresten eines vom Sturm entwurzelten Baumes.

Johannes Günterberg vom städtischen Eigenbetrieb an den Überresten eines vom Sturm entwurzelten Baumes.

Foto: Lothar Berns

Noch einmal Glück gehabt - das ist die Antwort von vielen Verantwortlichen mit Blick auf die Schäden, die der Sturm "Ela" am Pfingstmontag in der Stadt hinterlassen hat. Während in Neuss und Düsseldorf Tausende Bäume umgestürzt sind, waren die Auswirkungen in Korschenbroich weit weniger gravierend. 30 Bäume sind auf städtischen Grund abgeknickt oder entwurzelt worden, lautet die Bilanz die Stadt.

Doch schon diese verhältnismäßig geringe Zahl sorgt für erhebliche Kosten. Für die Entsorgung des Holzes und die spätere Aufforstung veranschlagt die Stadt rund 70 000 Euro, wie der Technische Dezernent Georg Onkelbach sagte. Für die in der Haushaltssicherung befindliche Stadt ein großer Betrag. Dem Rhein-Kreis Neuss sei bereits übermittelt worden, dass die Stadt finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen würde, so Onkelbach.

Die größten Schäden hat der Sturm entlang der Myllendonker Straße bei Herzbroich sowie an der Bundesstraße 230 bei Liedberg und Glehn angerichtet. Die Myllendonker Straße wurde zunächst gesperrt. Besonders heftig hat es den angrenzenden Golfclub an Schloss Myllendonk getroffen. Auf dem Vereinsgelände sind rund 80 Bäume umgestürzt. Die Stadt sperrte nach dem Sturm vorsorglich außerdem alle Friedhöfe. Bis auf den alten Friedhof in Kleinenbroich konnten diese schnell wieder freigegeben werden. Der Sperrung des Gräberfelds in Kleinenbroich wurde erst am 1. Juli aufgehoben. Auf Schäden überprüften Stadtmitarbeiter auch alle 45 städtischen Spielplätze, zehn Schulen und elf Kindergärten.

Arbeitsintensiv war der Sturm auch für die Feuerwehr. Ab der Sturmnacht war die Wehr fast 24 Stunden mit allen verfügbaren Kräften unterwegs, sagte Wehrführer Frank Baum. Unter anderem wurde sie zur B 230 gerufen, wo ein Baum auf ein Auto gestürzt war. In Kleinenbroich wurde eine abgerissene Stromleitung gesichert, zudem mussten vielerorts Äste von den Straßen geholt werden. Die Feuerwehr absolvierte insgesamt 70 sturmbedingte Einsätze. Das Pensum sei noch zu bewältigen gewesen, so Frank Baum. Während des Orkans "Kyrill" musste die Feuerwehr 2007 zu dreimal so vielen Einsätzen ausrücken.

Die Stadt will ab dem Herbst dieses Jahres neue Bäume für die 30 umgestürzten Exemplare pflanzen lassen. Aus Kostengründen werden dafür jüngere Bäume verwendet. Die Kosten der Maßnahme betragen bei der Stadtpflege, die für 15 der 30 umgestürzten Bäume zuständig ist, rund 15 000 Euro, sagte Johannes Günterberg, Ingenieur im Eigenbetrieb. Das Holz der sturmgeschädigten Bäume geht - sofern es verwertbar ist - an die Unternehmen, die mit der Beseitigung betraut sind. Der Wert werde dann gegengerechnet und reduziere den Preis, sagte Georg Onkelbach. Kleinere Äste werden direkt vor Ort gehäckselt.

(NGZ)
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