Jüchen Odyssee zu den Oldies

Das Verkehrschaos während der Classic Days war programmiert: Die K 11 und die K 29 verwandelten sich in Einbahnstraßen, wogegen die L 361 zum Parkplatz wurde. Bei 30000 Besuchern ein Kraftakt für die Shuttlebusse.

Classic Days auf Schloss Dyck
39 Bilder

Classic Days auf Schloss Dyck

39 Bilder
Foto: Elfi Vomberg

Der alte Bugatti der Collection Schlumpf rauscht majestätisch an den Fußgängern vorbei. Ein Hinweisschild weist den Weg bis zum Schloss Dyck auf einen Kilometer aus. Während der Oldtimer-Besitzer einen Durchfahrt-Schein bis auf den Platz hat, steht Herbert Schmieds Auto irgendwo auf einer Landstraße in der Nähe von Büttgen auf einem Seitenstreifen. Wo das aber ganz genau war, weiß er auch nicht mehr richtig. Es war auf jeden Fall eine abgesperrte Straße. Doch die gibt es an diesem Wochenende zu den Classic Days rund um Schloss Dyck zu Hauf.

Doch bevor Herbert Schmied so nah vor das Schloss gelangen konnte, ging dem eine Odyssee voraus. Daher muss man mit dieser Geschichte eigentlich gut 40 Minuten früher in Schelsen ansetzen. Die B230 bringt an der Ecke zur Dycker Straße das erste Hindernis mit sich: Eine Umleitung, die vorbei an Liedberg Richtung Büttgen führt. Doch welcher Umleitung soll man folgen? U oder U2 und wohin überhaupt? Schloss Dyck ist nämlich genau in entgegengesetzter Richtung, kann das alles richtig sein?

Jawohl, nach einem Kilometer hat man das Ziel erreicht. Nein, das Endziel natürlich noch nicht, aber man ist schon mal einen Schritt weiter. "Also die Beschilderung bis hierhin war katastrophal", bemerkt Herbert Schmied. Seit fünf Minuten steht er mit fünf anderen Oldtimer-Interessierten nun schon an der "Park and Ride"- Bushaltestelle und wartet auf den Shuttle, der ihn zum Ziel bringt. Nach weiteren drei Minuten geht es weiter im Programm. Doch der Busfahrer scheint etwas nervös. "Am Nikolauskloster ist gerade Chaos hoch zehn angesagt, da fahren gerade die Oldtimer ein", erklärt er gehetzt. Doch für die Fahrgäste stellt der Wochenendausflug ein nicht weniger chaotisches Unterfangen dar: "Die Abfahrtzeiten der Busse fehlen komplett. Außerdem wissen wir überhaupt nicht, wo wir hier sind", stellt Siglinde Mertens aus St. Tönis fest.

Insgesamt gab es für die Classic Days am Wochenende drei "Park and Ride"-Plätze, die von acht Bussen der NVV von Büttgen, Liedberg und Schelsen aus angefahren wurden. "Wie die Busse genau verkehrten, richtete sich nach Erfordernissen und danach, wie sie durchkamen. Denn die Verkehrsprobleme, die wir hatten, sind leider nicht von der Hand zu weisen", erklärt Pressesprecher Eicke Schüürmann.

Probleme wurden für die Businsassen ganz konkret spürbar. "Ich lasse Sie jetzt hier raus, da vorne am Nikolauskloster ist gerade zu viel los, da kommen wir nicht durch", so der Busfahrer. Das Ziel ist endlich in Sicht. Während historische Bugatti- und Opelmodelle Richtung Startlinie vorbeiknattern, hat der Oldtimer-Interessierte nach fast 40 Minuten inklusive einem Kilometer Fußmarsch Schloss Dyck erreicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort