FDP in Jüchen IT-Experte Simon Kell will für die Liberalen in den Landtag

Jüchen · Der 15. Mai wird für Simon Kell auf jeden Fall ein besonderer Tag sein. 30 Jahre alt wird der Jüchener dann, und am Abend wird er gespannt die Wahlergebnisse verfolgen, denn Simon Kell tritt für die Freien Demokraten als Kandidat für den NRW-Landtag an.

 Simon Kell in Seattle, Heimat „seiner“ Football-Mannschaft.

Simon Kell in Seattle, Heimat „seiner“ Football-Mannschaft.

Foto: Simon Kell

Im ersten Anlauf 2017 hatte er bei den Erststimmen mit rund 13 Prozent das landesweit beste Ergebnis seiner Partei erzielt, das will er gern wiederholen und toppen. Im Wahlkreis 47 mit Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich und dem Großteil von Jüchen hat die FDP immer wieder stattliche Ergebnisse erzielt. „Ich hoffe, dass mein gutes Abschneiden auch mit mir verbunden ist, dass die Menschen einen jungen Politiker, der etwas verändern möchte, im Landtag sehen möchten“, sagt Kell, der auf der FDP-Landesliste auf Platz 63 nicht gerade vorn abgesichert ist.

Mit 16 trat Kell der FDP und den Jungen Liberalen bei. „Damals hatten wir vom Sowi-Kurs eine Podiumsdiskussion mit Politikern im Gymnasium vorbereitet. Danach bin ich mit Jungen Liberalen ins Gespräch gekommen.“ Daraus wurde bald mehr. Simon Kell ist stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender und seit 2014 Mitglied im Kreistag, Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung. Erfahrung bringt er dafür reichlich mit. Kell arbeitet als IT-Projektmanager bei einer Bank. Digitalisierung ist einer seiner Schwerpunkte in der Politik: „Ich möchte sicherstellen, dass jeder in Deutschland die Chancen des digitalen Fortschritts ergreifen kann“, erklärt er. Und „mein Lieblingsszenario ist, dass ich alle Behörden-Angelegenheiten zu Hause auf der Couch erledigen kann. In Estland etwa bekommt man die Steuererklärung vorausgefüllt zugemailt und kann sie in fünf Minuten vervollständigen“.

Ein weiteres Thema: der Strukturwandel im Zuge des Braunkohleausstiegs. „Wir haben jetzt Fördermittel, trotzdem sind bisher keine Projekte entstanden, bei denen nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden. Gern realisiert sehen würde er den Vorschlag, in der Region ein Rechenzentrum anzusiedeln. „Da würden hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen, die wir brauchen.“ Über den Tellerrand hinaus blickt Kell nicht nur bei der estnischen Steuererklärung, sondern auch privat. Zuweilen ist er in Seattle in den USA zu finden, um seinem Football-Team, den „Seattle Seahawks“, die Daumen zu drücken. Doch jetzt steht erst einmal der Wahlkampf bevor – und der 15. Mai, – der für ihn eben nicht nur wegen seines runden Geburtstages wichtig ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort