Korschenbroich Noro-Virus? – Zwanzig Erkrankte im Seniorenhaus

Korschenbroich · Über Magen- und Darmprobleme klagen seit Wochenmitte verstärkt die Bewohner im Seniorenhaus Korschenbroich. "Wir gehen aktuell von 15 bis 20 Fällen aus", sagte gestern Dr. Maria Eisenhut der RP.

Ob es sich dabei um das Noro-Virus oder um ein Bakterium handelt, konnte die Amtsärztin gestern noch nicht genau definieren. Die Untersuchungen im Kreisgesundheitsamt in Grevenbroich dauern noch an. "Wir haben Stuhlröhrchen verteilt und hoffen so, noch bis zum Wochenende die Ursachen für die aktuellen Durchfall-Erreger genau bestimmen zu können", so Dr. Maria Eisenhut weiter.

Die Patienten klagen über Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechdurchfall. Betroffen sind neben den Bewohnern in der Korschenbroicher Einrichtung des Rhein-Kreises auch einige Pflegekräfte. Grund für die Einrichtungsleiterin Petra Sommerhäuser, sofort zu reagieren: Gesellige Veranstaltungen und Gruppenangebote wurden an der Freiheitsstraße 14 abgesagt. Zudem hat die Einrichtungsleiterin als Vorsichtsmaßnahme zunächst die Besucher-Cafeteria und den großen Speisesaal geschlossen. "Die Bewohner essen jetzt in ihren Wohnbereichen", erklärte die Amtsärztin. Der Grund: "So können wir die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich halten." Und auch die Physiotherapeuten wurden gestern unverrichteter Dinge wieder weggeschickt. Auch hier spricht die stellvertretende Leiterin des Kreisgesundheitsamtes von "einer Vorsichtsmaßnahme zum Schutze der Bewohner".

Für die Amtsärztin ist die Situation in Korschenbroich aber nicht besorgniserregend: "Magen-Darm-Infektionen treten immer mal wieder auf — und das in Wellen." Eisenhut glaubt: "In einer Woche ist alles vergessen."

Und wie können sich Bewohner und Angehörige schützen? Alle Besucher werden gebeten, sich bereits am Eingang die Hände zu desinfizieren und bei der Begrüßung auf das Händeschütteln zu verzichten.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort