Seelsorgebereich Neuss-West/Korschenbroich Schützen-Oberst Walter Pesch wechselt zur Kirche
Holzheim · Der Seelsorgebezirk Neuss-West/Korschenbroich bekommt als letzte der fünf Großpfarreien in Neuss einen Verwaltungsleiter. Und wie schon auf der Furth wird ein Banker mit dieser Aufgabe betraut.
Diese an sich nicht ungewöhnliche Personalie wird aber durch zwei Besonderheiten speziell. Erstens: Bei dem Mann, der da am 1. Oktober Vorgesetzter aller kirchlichen Mitarbeiter im Sprengel von Pfarrer Michael Tewes wird, handelt es sich um Walter Pesch (53), den Oberst des Neusser Schützen-Regiments. Und der – zweitens – im Februar, nach sehr vielen Jahren der Zugehörigkeit zum Vorstand des Kreiskatholikenrates, zuletzt als Vorsitzender, sich dort nicht erneut zur Wahl stellte und aus diesem Ehrenamt ausgeschieden ist.
„Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit sind schwierig zu verbinden“, gibt Pesch zwar zu, will sich zu seinen Gründen, den Vorsitz im höchsten Laiengremium der Kirche auf der Ebene des Kreisdekanates abzugeben, aber nicht äußern.
Klar ist: Pesch hat sich lange mit einem möglichen Wechsel des Arbeitgebers beschäftigt. Schon vor Monaten, sagt Pfarrer Tewes, habe der beim ihm angerufen – und erst einmal „Verwirrung“ ausgelöst: „Herr Oberst, was wollen Sie denn?“, habe er gefragt, sagt Tewes, der als gebürtiger Neusser aktiver Schütze ist. Der aber wollte nichts „Dienstliches“, sondern nur wissen, was denn mit dieser Stelle sei. Nun hat er sie.
Im Pfarrbrief, der in den Kirchen des Seelsorgebereiches ausliegt, stellt sich der „Neue“ schon einmal vor. Ganz offensiv, denn die Volksbank Düsseldorf-Neuss eG, in den vergangenen siebeneinhalb Jahren Arbeitgeber des Bankers, ist eingeweiht. Man gehe „im wirklich Guten auseinander“, sagt Pesch, der sich auf die neue Aufgabe „sehr freut“.
Und die Freude ist nicht einseitig. Pfarrer Tewes glaubt an eine gute Zusammenarbeit mit dem in der Kirche fest verwurzelten Verwaltungsleiter, der in seiner Weißenberger St.-Josef-Gemeinde noch Lektor und Kommunionhelfer ist und früher den Pfarrgemeinderat leitete: „Ich bin heilfroh, wenn Walter Pesch kommt. So kann ich Zeit gewinnen für Aufgaben, die mindestens genauso wichtig sind.“
