Zuerst stattete der jetzt 72-Jährige seine eigenen vier Wände mit seinen Bildern aus. Dann merkte er, dass seine Werke anderen Menschen gefielen. Jetzt stellt er erstmals in der Niederrhein-Klinik aus.

Der gebürtige Schlesier lebt in Viersen. Der pensionierte Beamte des früheren Arbeitsamts Mönchengladbach hat viele Kurse und Workshops besucht. Früh stand für ihn fest, dass die gegenständliche Malerei nicht sein Ding ist. In der Niederrhein-Klinik zeigt er sehr unterschiedliche Arbeiten. Am gegenständlichsten sind einige Urlaubsimpressionen.

Menschen kommen nur einmal vor: Dieses Bild heißt "Gemeinsam", das Paar ist mehr mit Strukturpaste geformt als mit dem Pinsel gemalt. Es scheint im Regen zu stehen, ein Lichtstrahl sendet jedoch ein positives Signal. Bert Krause setzt sich immer wieder auch mit aktuellen Themen auseinander wie zum Beispiel der Euro-Krise: Ein Architekturelement, das seine Stabilität verloren hat und in sich zusammenzufallen droht, erinnert nicht ohne Grund an einen Tempel als Symbol für Griechenland. Und der Rettungsschirm hat in einem anderen Bild ganz viel aufzufangen.

Bert Krause entfernt sich aber auch von irdischen Problemen: Vier Bilder erzählen vom Urknall, von den Kräften, die im Weltraum wirken, von Chaos und Ordnung. Am Ende steht das "Schwarze Loch" im Mittelpunkt. Etwas auf den Punkt bringen, das ist ein Markenzeichen von Bert Krause. Ebenso das Gestalten mit Strukturpaste oder Sanden. Außerdem lässt er dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen. Etliche seiner Bilder künden von kraftvollen Prozessen und vermitteln die Botschaft, da könnte etwas nicht gut ausgehen. Solchen Arbeiten setzt der Künstler Momente von Ruhe und Harmonie gegenüber.