Tauchaktion in Korschenbroich Naturschützer finden viele Flussbarsche im Großenbroich

Korschenbroich · Naturschützer legen Umweltausschuss Ergebnisse einer Tauchaktion vor.

Der Panoramablick des Baggersees Großenbroich ist schön. Allerdings ist der Flachwasserbereich in Teilen zu steil, und das nimmt der Natur Möglichkeiten, sich auszubreiten. Die Erkenntnisse sind das Ergebnis von sechs Tauchvorgängen, die Mitglieder des BUND im Gewässer an der nördlichen Grenze des Stadtgebiets unternahmen und in kurzen Filmaufnahmen dokumentierten. Diese stellte Lukas Merten im Umweltausschuss vor.

Er bezeichnete den Baggersee als eines der größeren Gewässer im Rhein-Kreis Neuss, das von einem Angler-Verein genutzt wird und eingezäunt ist. Beim ersten von sechs Tauchvorgängen im vergangenen Jahr hatten Merten und sein Team im Mai ein ausgeprägtes Lochmuster im Seeboden entdeckt, das auf Futter suchende Karpfen deutet, wie auch etwas Tod-Holz als Basis für Lebewesen, verschiedene Schlingalgen, aber keine höheren Pflanzen und keine Fische. "Das hat uns verwundert, denn andere Baggerseen sehen anders aus", sagte Merten. Er hob hervor, dass sich die Sichtweisen übers Jahr verändern.

Im Juli entdeckte die Gruppe bereits viele kleine Fische, Karpfen von 50 Zentimeter Länge und Flussbarsche "in rauen Mengen". Im September habe der Bestand an Flussbarschen schon Aquarienqualität gehabt. Bereits zuvor waren unter anderem hübsche Süßwassermedusen und die unter Naturschutz stehenden Teichmuscheln zu sehen gewesen sowie ein roter amerikanischer Sumpfkrebs. Die Wasserqualität wurde nicht untersucht.

Zum Flachwasserbereich stellte Merten fest: "Der sollte bestimmt nicht so sein, wie er jetzt ist. Unser Wunsch ist, dass da ein Ausgleich an anderer Stelle geschaffen wird". Ulrich Afflerbach von der SPD merkte dazu an, dass die Auskiesung seinerzeit nur erlaubt wurde, weil an der Stelle ein Naturschutzgebiet geplant gewesen wäre. Der Beigeordnete Georg Onkelbach berichtete daraufhin, dass er am Tag des Ausschusses vom Betreiber einen Plan zur Renaturierung erhalten habe. Den hatte er aber aus Zeitgründen noch nicht vollständig gelesen. Er schlug vor, das Thema beim nächsten Umweltausschuss aufzugreifen. Vorbereitende Gespräche seien geplant, zuständig sei allerdings die Bezirksregierung.

(anw)
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