Korschenbroich Namibia-Hilfe sammelt 300.000 Euro in zehn Jahren

Korschenbroich · Norbert Rothausen blickt auf erfolgreiche Jahre zurück. Mit seinem Verein hilft er Patenkindern, einer Schule und einem Kindergarten.

 Norbert Rothausen beim Besuch der Privatschule im Nordwesten Namibias.

Norbert Rothausen beim Besuch der Privatschule im Nordwesten Namibias.

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Jungen Menschen aktiv helfen und ihnen Bildung ermöglichen - das ist es, was Norbert Rothausen aus Glehn motiviert. Er ist Gründer und Vorsitzender des Vereins "Kinder- und Familienhilfe Namibia", der inzwischen bundesweit rund 200 Mitglieder zählt. Der Verein kann am 25. November auf sein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Und auf eine Reihe erfolgreicher Projekte. Zum Beispiel auf die Gründung einer Privatschule und eines Kindergartens mit Vorschule oder auf die Förderung von Patenkindern in Pflegefamilien. "Das größte Geschenk zum zehnten Geburtstag des Vereins ist, dass es vielen Kindern in Namibia durch unsere Unterstützung besser geht. Viele von ihnen stehen bald auf eigenen Füßen", erzählt Norbert Rothausen glücklich.

 Durch die finanzielle Unterstützung des Glehner Vereins kann Kindern in Namibia Schulbildung ermöglicht werden.

Durch die finanzielle Unterstützung des Glehner Vereins kann Kindern in Namibia Schulbildung ermöglicht werden.

Foto: anja metz

Namibia in Südafrika zählt zu den ärmsten Staaten der Welt. "Viele Menschen dort sind an Aids erkrankt. Rund 40 Prozent der Bewohner haben keine Arbeit, außerdem bestimmen häusliche Gewalt und Alkoholismus den Alltag vieler Familien", schildert Norbert Rothausen, den das Leid der Menschen -insbesondere das der Kinder - bewegt. Mit seiner Frau Marion hatte der Glehner im Jahr 2003 die damals zwei Jahre alte Penelope adoptiert. "Mein Sohn Dominik hatte damals rund 600 Euro in der Schule für Kinder in Namibia gesammelt. Das hat mich bewegt - und auf die Idee gebracht", erinnert sich Rothausen.

Heute unterstützen die Vereinsmitglieder etwa 40 Kinder in Patenschaften, die Privatschule (rund 100 Kinder) im Nordwesten Namibias und auch den Montessori-Kindergarten (rund 35 Kinder) finanziell und überweisen quartalsmäßig Spenden an die Partnerorganisation "Children of Promise Ministries", die Schule und Kindergarten betreibt. "Wir haben im vergangenen Jahr durch großzügige Spenden rund 50.000 Euro nach Namibia schicken können. Wir gehen davon aus, dass es 2015 etwa 40.000 Euro werden", sagt der 56-Jährige, der immer wieder nach Namibia reist.

Dort gibt es zwei Projektleiterinnen. "Das sind Sylvia Benkes und Brenda Johnston. Sie leisten die eigentliche Arbeit und sind unsere Ansprechpartner vor Ort", erzählt Norbert Rothausen. Die ehemalige Kinderheim-Leiterin Sylvia Benkes hatte sich 2003, als die ersten Hilfsmittel aus Glehn Namibia erreichten, mit Brenda Johnston zusammengetan und ein Projekt gestartet, bei dem viele Straßenkinder in Pflegefamilien untergebracht werden konnten. "Manche von ihnen unterstützen wir auch heute noch", berichtet Rothausen, der allen Unterstützern des Vereins zum Zehnjährigen seinen Dank aussprechen möchte. "Viele Vereinsmitglieder kenne ich gar nicht persönlich. Aber sie bringen mir und dem Verein sehr viel Vertrauen entgegen. Damit leisten sie einen Beitrag dazu, dass es Kindern in Namibia besser geht", betont er. In den nächsten Jahren müssten für die Projektleiterinnen in Namibia Nachfolger gefunden werden, weil sie aus Altersgründen ausscheiden werden. "Das wird uns beschäftigen. Ansonsten wollen wir so weitermachen wie bisher und unsere Patenkinder, die Schule und den Kindergarten fördern."

(NGZ)
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