Korschenbroich Nach Elternprotest: Politik stimmt für Zebrastreifen auf dem Schulweg

Korschenbroich · Eltern haben mehr als 1000 Unterschriften gesammelt und Bürger mobilisiert, jetzt scheint sich ihr Einsatz auszuzahlen: Der Ausschuss für Bau und Verkehr hat sich am Donnerstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, auf der Pescher Straße in Höhe des alten Friedhofes einen Zebrastreifen zu schaffen, um so für Kinder den Weg zur Andreas-Schule sicherer zu machen.

Die Entscheidung fiel für den Zebrastreifen, obwohl nicht alle Faktoren dafür gesprochen haben. So habe eine Begutachtung hervorgebracht, dass die Unfallsituation an dieser Stelle der Pescher Straße seit Jahren unauffällig sei. Dort, wo der Zebrastreifen nun geschaffen werden soll, existiert seit 1998 eine Mittelinsel. Allgemein seien laut der Daten der Polizei an solchen baulichen Lösungen Unfälle seltener als an Zebrastreifen. Der Ausschuss befand jedoch, dass in dem speziellen Fall an der Pescher Straße die Beobachtungen der Eltern verlässlicher seien als die Statistik. Die Eltern hatten unter anderem darauf hingewiesen, dass Autofahrer in der Tempo-30-Zone zu schnell unterwegs seien.

Die Kosten für den Bau des Fußgängerüberwegs dürften bei rund 15 000 Euro liegen, hieß es. Die Summe ist fünfstellig, da nicht alleine das Aufbringen der Farbmarkierung reicht. Für den Überweg sind neue Schilder und eine entsprechende Beleuchtung nötig, für die auch noch Anschlüsse gelegt werden müssen. Die Mittelinsel soll erhalten bleiben.

Die Befürchtung der FDP, dass der Zebrastreifen aufgrund der Kosten nicht mehr in diesem Jahr umgesetzt werden könnte, konnte Fachbereichsleiter Georg Onkelbach nicht komplett entkräften. "Wir suchen nach Möglichkeiten, das finanzieren zu können", sagte er. Bürgermeister Heinz Josef Dick ergänzte, dass andere Maßnahmen verschoben werden müssten, wenn man den Zebrastreifen mit den Mitteln des bereits verabschiedeten Haushalts umsetzen wolle.

Wolfgang Houben (Grüne) lobte die Eltern dafür, dass sie Politik und Verwaltung mit ihrem Engagement auf den Missstand an der Pescher Straße aufmerksam gemacht hätten. Der Ausschussvorsitzende Marcus Klancicar (SPD) forderte, dass die Eltern mit ihren Kindern das Überqueren des Zebrastreifens einüben müssten, wenn dieser gebaut sei. Laut Georg Onkelbach habe die Polizei bereits signalisiert, dass sie mit den Kindern die Stelle in den Blick nehmen wolle.

Britta Keusen, die sich gemeinsam mit anderen Eltern für den Zebrastreifen stark gemacht hatte, ist froh und erleichtert über den Beschluss der Politik. "Schön, dass unser Engagement belohnt wird und sich der Bürgerwille durchgesetzt hat", sagte sie gestern. Nun sei sie gespannt, wann der Bau des Zebrastreifens tatsächlich umgesetzt werde.

(NGZ)
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