Korschenbroich Museum zeigt das alte Glehn in Bildern

Korschenbroich · Heimatfreunde eröffnen Sonntag im Museum die Ausstellung "Glehner Ansichten" mit historischen und neuen Fotos..

 Bereiten zusammen mit anderen Heimatfreunden die neue Ausstellung vor (v.l.): Robert Jordan, Walter Brockers und Gerhard Tumma.

Bereiten zusammen mit anderen Heimatfreunden die neue Ausstellung vor (v.l.): Robert Jordan, Walter Brockers und Gerhard Tumma.

Foto: G. Salzburg

Bei älteren Glehnern dürfte so manche Erinnerung an alte Zeiten wach werden: Die Heimatfreunde eröffnen am Sonntag, 14 Uhr, im Heimatmuseum die neue Ausstellung "Glehner Ansichten". Auf etwa 30 Bildpaaren werden historische Fotos, überwiegend 50 bis 60 Jahre alt, heutigen Aufnahmen vom Hauptstraßenzug gegenübergestellt. "Wir hatten schon früher hier alte und neue Fotos gezeigt. Das Interesse war so groß, dass wir daraus etwas Größeres machen", erzählt Vereinskassierer Gerhard Tumma, der die Idee dazu hatte.

Die alten Schwarz-Weiß-Aufnahmen stammen aus dem Fotoarchiv der Heimatfreunde. "Wir haben rund 1000 historische Aufnahmen im Bestand", weiß Museumsleiter Robert Jordan. Die Realisierung der geplanten Bilder-Schau kam schneller als gedacht, da die eigentlich geplante Ausstellung der Oldtimerfreunde Glehn aus organisatorischen Gründen verschoben werden musste. Interessant sind die "Glehner Ansichten" nicht nur für Alteingesessene, sondern auch für Neubürger, die viel über die Historie heutiger Häuser erfahren können.

Die Geschichten zu den Bildern kennt Walter Brockers. der 74-Jährige organisiert die Ortserkundungen "Glehn im Wandel der Zeit". Die Textvorlagen für den Rundgang erläutern in der Ausstellung die Fotos. "Glehn hat sich seit den 50er Jahren rasant entwickelt. Ich kenne noch die Zeit, als es im Ort gerade mal zwei Telefone gab, bei der Post und im Hotel Drink, der heutigen Gaststätte Alt Glehn", erzählt der frühere Kriminalbeamte.

So manches gezeigte Haus im Hauptstraßenzug hat eine besondere Geschichte. So ist das Technologiezentrum im einstigen Glehner Krankenhaus untergebracht. "Der frühere Besitzer des Gutes Birkhof hatte im 19. Jahrhundert die Nonnen vom Orden der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" im Westwald gebeten, sich in Glehn anzusiedeln", erzählt Brockers. Deren Bedingung war, dass ein Kloster mit Krankenstation und Schule gebaut wurde, so erhielt das Dorf mehrere wichtige Einreichtungen zugleich. Der rund 100 Jahre alte "Hickens-Strauch" nicht weit davon weckt bei Brockers Kindheitserinnerungen: "Darin sind wir früher viel nach der Schule herumgeklettert."

Ein Wiedersehen auf den Aufnahmen gibt es mit der gewaltigen, prägenden Roßkastanie am Hagelkreuz, die 2005 gefällt werden musste. Als Ersatz wurde eine Linde gepflanzt. Alte und aktuelle Fotos werden auch vom ältesten erhaltenen Haus im Hauptstraßenzug aus der Mitte des 18. Jahrhunderts gezeigt. "Da lebten einst drei Familien zugleich, von einem Hutmacher, einer Hebamme und einem Schreiner", weiß Brockers. Sogar ein ganz altes Foto der 1868 abgerissenen Vorgänger-Kirche fehlt nicht.

Darunter ist ein Bild einer Kirchenglocke zu sehen, zu der es ebenfalls eine Geschichte gibt: "Sie gehörte zu den vier Glehner Glocken, die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen werden sollten. Doch unser damaliger Pfarrer fand sie in Hamburg. Als sie auf einem Wagen wieder durch Glehn rollten, war das ein Fest", berichtet Brockers.

(NGZ)
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