Versorger in Korschenbroich Energieversorger NEW erhöht den Gaspreis ab Januar drastisch

Korschenbroich · Kunden des Grundversorgers müssen je nach Verbrauch mit mehreren Hundert Euro zusätzlichen Kosten für das Heizen im kommenden Jahr rechnen.

 Heizen und Kochen mit Erdgas wird 2022 für NEW-Kunden deutlich teurer.

Heizen und Kochen mit Erdgas wird 2022 für NEW-Kunden deutlich teurer.

Foto: dpa/Marijan Murat

Wer seine Wohnung oder das Haus mit Gas beheizt, muss mit deftigen Preissteigerungen zum Jahreswechsel rechnen. Das ist nahezu überall in Deutschland so. Maßgeblich für viele Menschen in Korschenbroich ist der Tarif des Grundversorgers NEW. Jetzt liegen die Zahlen vor, die für viele Verbraucher eine Mehrbelastung von mehreren Hundert Euro im Jahr bedeuten.

Im Grundversorgungstarif NEWcomfort Gas bleibt der Grundpreis für die meisten Kunden bei zehn Euro pro Monat gleich. Der Arbeitspreis aber, der in Cent pro Kilowattstunde abgerechnet wird, steigt je nach Verbrauch um zwischen 21,3 und 28,4 Prozent. Die allermeisten Privatkunden, die mehr als 3000 Kilowattstunden Erdgas im Grundversorgungstarif der NEW beziehen, müssen demnach ab dem 1. Januar 9,74 Cent pro Kilowattstunde zahlen statt wie bisher 7,61 Cent. Der Arbeitspreis steigt also um 2,13 Cent. Die NEW rechnet in ihrem Informationsschreiben an die Kunden vor, dass ein durchschnittlicher Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 14.400 Kilowattstunden künftig 25,56 Euro mehr zahlen muss – im Monat. Macht aufs Jahr gerechnet 306,72 Euro nur für die Heizung. Eine vierköpfige Familie mit einem Bezug von 20.000 Kilowattstunden muss mit Mehrkosten in Höhe von 426 Euro rechnen. Diese Familie im Einfamilienhaus bekommt demnach 2022 eine Gasrechnung von 2067,95 Euro.

Der Grundversorgungstarif ist dabei nicht einmal der teuerste der NEW. Auf ihrer Webseite vermarktet die NEW diesen Tarif gar nicht offensiv, sondern bietet zunächst Online-Tarife an. Zu den konkreten Änderungen bei den Online-Tarifen für Bestandskunden machte die NEW zunächst keine Angaben. Ein Sprecher teilte mit: „Die Anpassung betrifft die NEWcomfort Gas-Verträge sowie bestimmte NEWgas-Verträge. Im Durchschnitt steigt der Arbeitspreis um rund zwei Cent pro Kilowattstunde.“ Inzwischen melden sich aber immer mehr Kunden mit Online-Tarifen bei unserer Redaktion, die ebenfalls von drastischen Steigerungen berichten. Derzeit scheint ein Wechsel in den zeitlich flexiblen Grundversorgungstarif klüger zu sein als der Abschluss eines teureren Online-Tarifs mit Preisbindung für ein oder gar zwei Jahre.

Der Versorger führt in seinem Schreiben an die Kunden die Steigerungen bei den Energiepreisen und bei den CO2-Abgaben zum Jahreswechsel an. „Beim Gas sehen wir steigende Bezugskosten, und zusätzlich erhöht sich die CO2-Umlage um zehn Euro je Tonne“,Kostenpflichtiger Inhalt sagte Ralf Poll, Geschäftsführer der NEW Energie und Wasser. Mit der Umstellung auf sogenanntes H-Gas habe die Preisrunde aber nichts zu tun. „Der ungewöhnlich lange Winter im ersten und zweiten Quartal 2021 sowie die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas und Kohle im Zuge der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie spielen hier eine Rolle“, teilte NEW mit. „Die Gaspreise werden seit diesem Jahr zusätzlich durch die neu eingeführte CO2-Abgabe aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz belastet.“

Wer von Preiserhöhungen betroffen ist, hat ein Sonderkündigungsrecht zum Zeitpunkt der Preisanpassung, also zum 1. Januar. Wie viele Kunden betroffen sind, dazu machte die NEW keine Angaben.

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