Korschenbroich Mit 79 Jahren auf der Lustspiel-Bühne
Korschenbroich · Gerda Speck ist Gründungsmitglied des "Glehner Buretheaters" und auch beim Lustspiel "Dat is Fröllek's Krom", das ab Oktober zu sehen ist, dabei. Sie ist mit dann 79 Jahren die älteste Darstellerin und hat in allen 16 Stücken mitgespielt.
Bühnenluft ist für Gerda Speck das liebste Hobby und zugleich das beste Allheilmittel. Ihre Fans dürfen sich freuen: Die fast 79-jährige, die seit der Gründung des "Glehner Buretheaters" 1988 in jeder der bisher 16 Inszenierungen mitwirkte, hat auch diesmal wieder eine Rolle angenommen. Obwohl sie eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt steht und zudem schon vor der Premiere des Lustspiels "König Köbes" 2013 geklagt hatte: "Hej deht et mich wieh un do deht et mich wieh..." (Hier tut es mir weh und da tut es mir weh). Sie wollte mit dem Theaterspielen aufhören, stand aber zwei Jahre später in dem Stück "Wenn dat leve Jeld net wür" (Wenn das liebe Geld nicht wäre) wieder auf der Bühne und erklärt auch jetzt: "Ävver wenn ech op de Bühn stonn, deht mech jarnix mieh wieh." (Aber wenn ich auf der Bühne stehe, tut mir gar nichts mehr weh).
Nach Karneval geht es in die heiße Vorbereitungszeit für das neue Lustspiel mit Titel "Dat is Fröllek's Krom" (Das ist Frauensache), Premiere für das Stück ist am Freitag, 27. Oktober. Hans-Peter Menzen hat das Stück in Glehner Platt umgeschrieben und mit Lokalkolorit an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.
Die Rolle von Gerda Speck in der neuen Komödie passt exakt zu ihr - sie spielt die resolute Anführerin einer Frauengruppe, die im Rathaus das Zepter übernehmen will. Gerda Speck möchte aber jetzt noch nicht zu viel verraten.
Geboren wurde die quirlige Seniorin im Juli 1938 in Glehn - und zwar genau dort, wo sie bis heute wohnt. Nach der Schule, die damals in den Räumlichkeiten vom "Himmlischen Café" untergebracht war, musste Gerda Speck auf Anweisung Ihrer Eltern eine Schneiderlehre machen, wollte aber eigentlich Friseurin werden. Nach zwei Jahren nahm sie die Gründung der elterlichen Wäscherei zum Anlass, lieber dort zu arbeiten.
Mit 21 Jahren heiratete sie ihren Ehemann Kurt Speck und wurde der umsorgende Mittelpunkt der Familie, zu der außer Tochter Martina (geboren 1960) und Sohn Henry (geboren 1965) auch ihre Eltern gehörten. Ihr großes Hobby war der Glehner kfd-Karneval, dem sie 15 Jahre lang bis 1988 treu blieb. Unvergessen sind die lustigen Sketche von Gerda Speck und Sofie Weidner als "Dä Volljesoffene".
Im Jahr 1971 wurde die damals 33-Jährige an der Seite ihres Mannes Schützenkönigin von Glehn und 1975 Ministerin bei Hans und Karin Küppers. 1988 gründete Gerda Speck das "Buretheater Glehn" mit - im nächsten Jahr sind seitdem 30 Jahre vergangen.
Natürlich gibt es eine Menge Anekdoten aus den fast 30 Jahren. Etwa die von einer Zuschauerin, die vor lauter Lachen ihr Gebiss verloren hatte, das erst später wiedergefunden wurde. Und über die Situation mit der eingeschlafenen Souffleuse lacht das Team vom Buretheater heute noch. Gerda Speck erzählt: "Ich guckte hilfesuchend in den Kasten - aber die Souffleuse schlief tief und fest. Ich habe "hallo" gerufen - nichts. Und das Publikum tobte schon vor Lachen. Da habe ich ganz fest vor dem Kasten aufgestampft - das half."