Korschenbroich Mit 375 Patenschaften weltweit helfen

Korschenbroich · Für den VfB-SOS war 2014 ein erfolgreiches Jahr. Der engagierte Vereinschef Egon Schuh hat sich für 2015 wieder einiges vorgenommen. Er hofft nur, dass ihn eine dringend erforderliche Rücken-Operation nicht zu sehr ausbremsen wird.

Egal in welches Kinderdorf Egon Schuh oder die Korschenbroicher Paten der entsprechenden Kinder auch zu Besuch kommen: Sie sehen überall, dass ihre Schützlinge auf einem vielversprechenden Weg sind, dass sie allem Anschein nach etwas aus ihrem Leben machen. Viele der jungen Leute haben ein Ziel: Sie möchten in Deutschland leben und arbeiten.

Cisnadie in Siebenbürgen ist ungefähr so groß wie Korschenbroich. Ganz in der Nähe ist Sibia, die Kulturhauptstadt 2007. "Dort liegt die Arbeitslosenquote bei vier Prozent, die Stadt hat absolut westlichen Charakter", sagt Egon Schuh. Das scheint auf die Kinderdorf-Kinder abzufärben. Da ist zum Beispiel Simona, ein Roma-Mädchen, das im kommenden März ihr Krankenschwester-Diplom macht. Ihren Beruf würde sie später gerne in Deutschland ausüben. Sie ist ein Patenkind der Firma Autoteile Post. Florian ist ein Pate des Textilhauses Steigels. Der junge Mann hat in einem großen Hotel eine Anstellung als Koch gefunden. Egon Schuh war jetzt zum 16. Mal in Rumänien. Zum ersten Mal fand er die Zeit, um der berühmten Burg Dracula einen Besuch abzustatten.

Nachdem sich Schuh in der Vergangenheit arg hatte quälen müssen, wird er sich voraussichtlich Ende Februar einer Rücken-Operation unterziehen. Er geht davon aus, dass alles komplikationsfrei über die Bühne geht. Er möchte nämlich schon im April nach Äthiopien fliegen. Das Kinderdorf Hawassa liegt ihm besonders am Herzen: Dort hatte der Verein ein drittes Haus gestiftet, in dem insgesamt sechs Paten des Korschenbroicher Vereins betreut und aufs Leben als Erwachsene vorbereitet werden. "Ich bin mit meinem Besuch dort schon ein Jahr im Verzug", bedauert Schuh. Gerne würde er im neuen Jahr auch nach Tunesien reisen. Heinz Stiegen war jetzt dort und hat seine zwei Patenkinder besucht. Mit dabei: Ehefrau Gunhilde. Das Paar hatte bei seiner Trauung auf Geschenke verzichtet und konnte sich jetzt großzügig zeigen: Die Spenden reichten aus, um sechs Kinderdorf-Müttern in Akouda jeweils eine neue Waschmaschine zu spendieren.

Im Januar fliegt ein Pate nach Sri Lanka. Im Kinderdorf in Galle besucht Egon Schuh seine zwei Kinder. Im Gepäck wird er eine Geldspende des Vereins VfB-SOS haben. Im Dezember war der aus Rumänien stammende und in Korschenbroich lebende Anda Stefan bei seinem Patenkind in Bukarest. "Ich finde es gut, dass nicht nur ich global unterwegs bin, sondern dass auch zahlreiche Paten ihre Patenkinder vor Ort besuchen", sagt Egon Schuh.

Und was machen die Finanzen? "Es geht weiter aufwärts, wir können weiterhin an verschiedenen Stellen spenden", so Schuh. Dabei sind die Empfänger nicht nur Kinderdörfer in aller Welt. "Wir haben Pfarrer Peter Grotepaß 500 Euro für die Kindernothilfe gespendet, weil er sich auch uns gegenüber immer wieder großzügig zeigt."

(RP)
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