Herrenshoff Mehr Helfer, weniger Unrat

Herrenshoff · Mit 400 Teilnehmern und zwölf Tonnen an gesammeltem Müll kann sich die Bilanz des Korschenbroicher Frühjahrsputzes durchaus sehen lassen. In zehn Stadtteilen halfen auch wieder viele Kinder dabei, Straßen, Wiesen und Bahngleise zu reinigen.

Die Zahlen machen Mut: Mit über 400 Teilnehmern stieg am Samstag beim stadtweiten Frühjahrsputz die Zahl der Helfer, während der gesammelte Müll mit rund zwölf Tonnen leicht zurückging. Trotz der Kälte waren in zehn Stadtteilen Korschenbroichs Kinder und Erwachsene unterwegs, die eifrig Müll und Unrat aufklaubten.

Am Krampe Dämm riecht es schon ein bisschen nach Frühling, und Kinder stehen mit Müllsäcken ausgestattet inmitten von Schneeglöckchen, um beim Großreinemachen zu helfen. Jochen Josten wird von seinen Zwillingen Lisa und Sofie, beide drei Jahre alt, unterstützt. Seine Familie ist seit drei Jahren bei der Aktion dabei. "Mit den Kindern macht für uns das Aufräumen in der Nähe des Spielplatzes Sinn", erzählt Josten, dessen Beute in erster Linie aus Zigarettenpackungen und von Silvester übrig gebliebenen Böllern besteht.

Kinder an Aktion heranführen

Kirsten Bössen arbeitet im Familienzentrum Pesch und hat sich zum Sammeln Unterstützung mitgebracht. Ihr Lebensgefährte Manfred Plensdorf hat seine Kinder Stella (9) und Nico (6) aus Kevelaer zu Besuch. "Einerseits ist das Sammeln ein Kampf gegen Windmühlen. Doch die Kinder müssen an solche Aktionen herangeführt werden", meint der Korschenbroicher. Seiner Tochter Stella scheint die gemeinsame Aktion jedenfalls Spaß zu machen.

Pascal Schellen (7) präsentiert seiner Mutter Yvonne einen Baumstamm, den er gerne mit nach Hause nehmen würde. Die Pescherin ist zum ersten Mal beim Sammeln dabei und trägt einen blauen Sack, der zu drei Vierteln mit leeren Flaschen gefüllt ist. Volle Säcke sammelt Heinz Willi Türks mit seinem Traktor ein und bringt diese zu einem Sammelcontainer an der Pescher Grundschule. Einen Sack hat Barbara Schier parat. "Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, ärgere ich mich immer über den Müll. Da war für mich das Sammeln gar keine Frage."

Im Pausenhof werden derweil Brötchen halbiert und Würstchen erhitzt, damit die 50 Helfer, die aus dem Eichengrund, dem Hoppbruch und von den Bahngleisen zurückkommen, sich mit einem Imbiss stärken können. In Lüttenglehn sind unterdessen 25 Helfer am Start. Frank Eigen, Vorsitzender des Heimatvereins, sitzt in der Gaststätte Zwei Linden und ist zufrieden mit der Resonanz. "Wir sammeln nicht nur Abfall, sondern schneiden bei der Gelegenheit auch direkt Hecken zurück."

Zu den erfahrenen Sammlern gehören Heinrich Becker (57) und Peter Weiß (53). Sascha Lambertz (24) und Torsten Flintz (32) haben kräftig mit angepackt, so dass sechs Kubikmeter Restmüll auf den Abtransport warten. Georg Onkelbach, Leiter des Stadtpflegebetriebes Korschenbroich, fährt mit Heinz Josef Siemons und Ralph Hohmanns noch bis zum späten Nachmittag das ganze Stadtgebiet zum Einsammeln ab.

Das Müllaufkommen sei etwas geringer geworden. Trotzdem wagt er nicht, von einem positiven Trend zu sprechen. "Der Winter war sehr lang. Umbauten und Entrümpelungsaktionen kommen erst noch. Da bleibt für uns noch viel zu tun", meint Onkelbach.

(RP)
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