Korschenbroich Mehr Geld für Straßensanierungen nötig

Korschenbroich · Viele Straßen im Stadtgebiet sind in einem besorgniserregenden Zustand. 33 Prozent der 187 Straßenkilometer müssen ausgebessert werden. "Wir brauchen mehr Geld für den Erhalt", fordert der Beigeordnete Onkelbach von der Politik.

 Flickenteppich Gilleshütte: Schlaglöcher und Risse werden in dem Bereich von Stadtpflege-Mitarbeitern Klaus Danners (links) und Johannes Günterberg regelmäßig verfüllt und ausgebessert.

Flickenteppich Gilleshütte: Schlaglöcher und Risse werden in dem Bereich von Stadtpflege-Mitarbeitern Klaus Danners (links) und Johannes Günterberg regelmäßig verfüllt und ausgebessert.

Foto: Detlef Ilgner

Mehr als 180 Straßenkilometer liegen in der Verantwortung der Stadt Korschenbroich. In vielen Bereichen ist der Zustand mittlerweile besorgniserregend. Ein Drittel muss saniert werden. Zu dem Ergebnis kommt jetzt der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach. Ihm liegt die Zustandsbewertung der Straßeninfrastruktur vor. Dabei stützt sich Onkelbach auf Daten, die im Sommer 2012 bei einer Befahrung aufgenommen wurden. Ein Transporter, vollgepackt mit Technik und Kameras, rollte seinerzeit Zentimeter für Zentimeter durchs Stadtgebiet, um mit dem sogenannten "Adlerauge" alles zu fotografieren.

Für den Posten Straßensanierung beziehungsweise Ausbesserung stehen im städtischen Haushalt seit Jahren 200 000 Euro zur Verfügung. Für den Leiter des Technischen Dezernates ist das ein "Tropfen auf den heißen Stein". "Wir brauchen pro Jahr rund 1,5 Millionen Euro für den Erhalt unserer Straßen", hat Onkelbach hochgerechnet. Dass sich dies so nicht auf Anhieb umsetzen lässt, ist der aktuellen Haushaltssituation der Stadt geschuldet. Korschenbroich ist (freiwillig) Stärkungspaktkommune und hat sich damit selbst gewisse Sparzwänge auferlegt.

Im Vorfeld der anstehenden Haushaltsberatungen hat sich Onkelbach bereits mit dem Zustandsbericht der Straßeninfrastruktur an die Ratsfraktionen gewandt: "Mit den 200 000 Euro im Haushalt können wir im Fachamt gerade mal Feuerwehr spielen, eine geordnete Unterhaltung ist mit der Summe nicht möglich." Er hofft, dass die Politik seinen Vorstoß bei den Beratungen berücksichtigt. Bis nach den Sommerferien will die Stadt eine Prioritätenliste erstellen, auf deren Basis mit der Straßensanierung begonnen werden soll.

Grundlage ist ein eine farbliche Bewertung mit fünf Abstufungen und acht Zustandsklassen. Bei Stufe 5 beginnt der Warnwert, Stufe 6 und 7 bedeutet "schlecht" und Stufe 8 heißt "sehr schlecht". Ausschlaggebend für die Einstufung sind unter anderem Risse, Flickstellen und Ausmagerungen der Oberflächen.

Die Gilleshütte etwa ist für Onkelbach "suboptimal": "Diese Straße weist unterschiedliche Ausbauzustände auf und erreicht in Teilabschnitten die Zustandsklassen 3 bis 7." Allerdings räumt der Beigeordnete auch ein, dass das Straßenstück der Gilleshütte, das an das geplante Baugebiet Korschenbroich-West angrenzt, mehr als nur ein Flickenteppich sei. Dort werde mittlerweile jede neue Lücke von der Stadtpflege geschlossen, um eine Erneuerung zu vermeiden. "Bei der Zollhausstraße sind wir schon fast zu spät", sagt Beigeordneter Onkelbach. Allerdings wirbt er dafür, die Straße zunächst so zu belassen, um einen Komplettneubau mit Fahrradweg und Beleuchtung zu umgehen.

Der Wunsch nach umfassender Straßensanierung ist keineswegs neu. Bereits 1998 wurde eine Prioritätenliste erstellt. Doch fehlten schon damals die Haushaltsmittel. Jetzt warten die Ratsfraktionen auf eine neue Prioritätenliste.

(NGZ)
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