Zum Treffen der Brauchtums- und Mundartfreunde im Kulturbahnhof lockte die Ausstellung "Kulturerbe Schützenwesen in Korschenbroich" ein letztes Mal mit vielfältigen Impressionen und Informationen. In dem Bewusstsein, dass hiesiges Brauchtum im sicher wiederkehrenden Rhythmus eingebunden ist, gab es zum Finale keinen Abschiedsschmerz, sondern amüsante Erzählungen und Gedichte.

Viele waren gekommen, um dabei zu sein, unter anderem Bürgermeister Marc Venten, selbst Schütze und Trommler, sowie Ehrenschützenbruder Hermann-Josef Kronen. Vorab zog Pejo Stefes Bilanz: "Die Ausstellung hat sich gelohnt. Eröffnung und Vorträge waren sehr gut besucht. Wir haben viele Leute damit ansprechen können. Sehr gut aufgenommen wurde das Rahmenprogramm zu den Kernthemen ,Glaube, Sitte, Heimat'." Stefes hob besonders den Beitrag von Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs und Präses Marc Zimmermann über die religiöse und kulturelle Bedeutung des Schützenwesens hervor. Es habe ihn mit besonderer Freude erfüllt, dass neun Schützengemeinschaften eine ausgewogene Gemeinschaftsausstellung gelungen ist, betonte Stefes. Die Schützengemeinschaften hatten zudem ihren Teil am Präsenzdienst zu den Öffnungszeiten geleistet. Einzig an den Sonntagen hätte sich Stefes mehr als die 400 Besucher gewünscht. Die Sammlung von Verzellchen und Gedichten war verbunden mit vielen Erinnerungen an lokale Persönlichkeiten. So verlas "Pejo" zum Beispiel einen Text des Korschenbroichers Peter Wallrath. Der hatte das Schützenfest aus Sicht einer Frau geschildert. Geradezu ein üppiges Sittengemälde über den Pfingstmontag in Korschenbroich ist Elmar Konnertz in gereimter Mundart gelungen. Pejo verlas das Gedicht stellvertretend für Konnertz und erinnerte schelmisch an Begebenheiten aus dessen Zeit als gestrenger Hauptmann. Da soll er einst versucht haben, den sangesfrohen "Sauerfischen" das Singen am Straßenrand zu verbieten.