Korschenbroich Marc Venten: Das Flüchtlingsthema wird zur Chefsache

Korschenbroich · In der Stichwahl hatte er die Nase weit vorn: Jetzt will Marc Venten beweisen, dass er das Vertrauen der Wähler verdient hat. Schließlich stimmten 62,7 Prozent für den Volljuristen. Der CDU-Mann sagt, wie er sich den Start als Bürgermeister vorstellt.

Marc Venten: Das Flüchtlingsthema wird zur Chefsache
Foto: Jörg Knappe (jkn)

Herr Venten, haben Sie Ihren Wahlsieg von Sonntagabend schon realisiert?

Marc Venten: Das Flüchtlingsthema wird zur Chefsache
Foto: Jörg Knappe (jkn)

Marc Venten Ich habe mir am Montag nach der Wahl Urlaub genommen. Das hat durchaus geholfen, so dass ich den Wahlsonntag noch einmal gut Revue passieren lassen konnte.

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Foto: Jörg Knappe (jkn)
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Die Korschenbroicher Bürger haben Sie mit 62,7 Prozent gewählt. Ein großer Vertrauensbeweis. Was bedeutet das für Sie?

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Foto: Jörg Knappe

Venten Zunächst einmal möchte ich natürlich allen Wählerinnen und Wählern danken, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Der große Zuspruch der Korschenbroicher Bürger bedeutet für mich die Verpflichtung, den damit verbundenen Erwartungen gerecht zu werden. Das gute Wahlergebnis ist für mich daher ein Ansporn, mein Amt mit aller Kraft auszufüllen und dadurch auch diejenigen von mir zu überzeugen, die mich diesmal nicht gewählt haben.

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Foto: Jörg Knappe (jkn)
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Foto: Tinter; Anja

Sie arbeiten zurzeit noch in einer Korschenbroicher Anwaltskanzlei. Haben Sie Ihre Kündigung schon vorgelegt?

Venten Nein. Meinen Kollegen möchte ich vor allem für das große Verständnis danken, dass sie mir im Laufe des Bürgermeister-Wahlkampfes entgegengebracht und mich dadurch auch entlastet haben. Obwohl wir alle Juristen sind, regeln wir den Übergang auf "rheinische Art", also unkompliziert.

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Wenn Sie Ihrem alten Arbeitgeber aber noch bis zum 20. Oktober verpflichtet sind, wie soll denn dann die Amtsübergabe im Rathaus erfolgen?

Venten Ich habe mit Heinz Josef Dick bereits vereinbart, dass wir uns zeitnah zusammensetzen, um die Amtsübergabe vorzubereiten. Da wir einen kurzen Draht zueinander haben, wird das unproblematisch sein. Aber natürlich werden wir hierfür die eine oder andere Sonderschicht nach Dienstschluss fahren müssen.

Sie machen einen sehr entspannten Eindruck.

Venten Der Rheinländer weiß: "Et hätt noch emmer joot jejange!". Wer das beherzigt, kann stets optimistisch in die Zukunft blicken.

Haben Sie schon eine Idee, wie Sie Ihr künftiges Büro einrichten wollen?

Venten Daran habe ich ehrlicherweise noch keinen Gedanken verschwendet.

Aber was wird garantiert auf Ihrem Schreibtisch zu finden sein?

Venten Ein Bild von meiner Familie und jede Menge Kugelschreiber, denn die kommen erfahrungsgemäß ja immer abhanden.

Was wird nach Dienstantritt für Sie die größte Herausforderung als neuer Bürgermeister?

Venten Ich denke, die größte Herausforderung wird es sein, mich schnell in das Tagesgeschäft der Verwaltung einzuarbeiten, um so einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Als eine der ersten Amtshandlungen steht immerhin die Einbringung des Haushaltes für das Jahr 2016 auf der Tagesordnung.

Welche Themen sind Ihnen besonders wichtig?

Venten Finanzen, Familien, Bildung, Wirtschaftsförderung und Stadtplanung.

Gibt es jetzt schon etwas, was Sie zur Chefsache erklären werden?

Venten Derzeit ist die Bewältigung der Flüchtlingsproblematik auch bei uns in Korschenbroich von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus halte ich die perspektivische Entwicklung unserer Schullandschaft für besonders wichtig.

Bürgermeister Heinz Josef Dick war 16 Jahre im Amt. Werden Sie in der Anfangsphase seinen Rat einholen?

Venten Das versteht sich von selbst, denn auf seine Erfahrung als Verwaltungschef bin ich angewiesen. Da wir ständig in Kontakt stehen, habe ich von ihm auch schon viele gute Ratschläge bekommen.

Was werden Sie anders machen als Ihr Vorgänger Heinz Josef Dick?

Venten Ich werde nicht zum Pils-Trinker.

(NGZ)
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