Korschenbroich "Märchenhafte Momente" im Advent
Grevenbroich · Noch an den drei folgenden Adventswochenenden können auf dem Rittergut Birkhof in Lüttenglehn "Märchenhafte Momente" erlebt werden. Der historische Weihnachtsmarkt will die Besucher ins 19. Jahrhundert entführen.
Rund 5000 Besucher ließen sich am ersten Adventswochenende auf dem Rittergut Birkhof in Vorweihnachtsstimmung versetzen - eine sehr gute Resonanz, die so selbstverständlich nicht ist: Schließlich wird in diesem Jahr für Besucher über 14 Jahren erstmals ein Eintrittsgeld von fünf Euro verlangt. Der 23. Historische Weihnachtsmarkt findet noch an den drei folgenden Adventswochenenden statt. Er überzeugt vor allem mit einem großen Angebot für Kinder.
Manfred Hendricks aus Schiefbahn war zum ersten Mal auf diesem Weihnachtsmarkt. Er fühlte sich dort wohl: "Man hat das Gefühl, willkommen zu sein." Dass er fünf Euro Eintritt zahlen musste, findet er in Ordnung. Als Brudermeister der Schiefbahner Schützen weiß er, dass Veranstaltungen durch immer umfassendere Auflagen immer kostspieliger werden.
Albert Vogt, der der Kälte als Hofwache trotzte, machte die Erfahrung, dass nur gelegentlich Unmut über den Eintritt geäußert wurde. Im Inneren der alten Hofanlage angekommen, hatte man ohnehin Besseres zu tun, als den fünf Euro lange nachzutrauern: Über 60 Aussteller boten ihre Waren feil, viele Kunsthandwerker lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Udo Becker aus Titz ist als alter Postmeister verkleidet, in seiner Bude stehen eine alte Schreibmaschine und viele hölzerne Karteikästen: Er nimmt Post entgegen für das Christkind.
Während sich der Nachwuchs beispielsweise Geschichten vorlesen ließ, hatten Mütter längst ein Auge geworfen auf die funkelnden Kostbarkeiten. Uwe Bremeyer, Geschäftsführer des Ritterguts Birkhof, wird seit zwei Jahren von Marcus Herfort aus Jüchen bei der Organisation des Weihnachtsmarktes unterstützt. Ziel soll es sein, diesen Weihnachtsmarkt als lohnenswertes Ziel vor allem für Familien zu positionieren. Auf dem Anhänger der alten Dampflokomotive von Busso Hennecke rückten Väter und Söhne eng zusammen, vom Balkon aus ließen die Turmbläser Weihnachtslieder ertönen.
Aus den Scheunen ist die "Große Markthalle" geworden, es gibt unter anderem den "Roten Salon" und den "Goldenen Salon" mit Winterkleidung, Schmuck und einem Glasbläser: Gerhard Lorenz graviert gerne die Namen der Eigentümer in die von ihm erworbenen Gläser. Garantiert kalorienfrei: Seine lecker aussehenden Bonbons aus Glas. Die Organisatoren haben darauf geachtet, dass es jedes Angebot nur einmal gibt. Einzigartig: Die buntbemalten Kunststofftiere wie der feuerrote Kater mit dem geblümten Fell.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde es für Kinder spannend: "Warst du auch artig?" Diese Worte aus dem Munde des Weihnachtsmanns, der sie bescherte, wirkten schon ein wenig einschüchternd.
