Korschenbroich Mächtig viel Dampf in der Bolten-Brauerei

Korschenbroich · Der tannengrüne Container hat etwas von einem überdimensionalen Weihnachtsgeschenk. Die rote Schleife fehlt zwar, aber drinnen glitzert silbern der neue Dampfkessel.

Für Bier-Genießer ist der Kessel, der jetzt in der Bolten-Brauerei eintraf, ein Geschenk. Denn er macht es möglich, dass im Sudhaus der Brauerei auch in den nächsten 15 Jahren die Maische, aus der später das Bier wird, gekocht werden kann.

Im Container verpackt wurde die neue Kesselanlage, die aus einem Dampferzeuger, einer Speisewasseraufbereitung, sowie einer Enthärtungs- und Abgasanlage besteht, angeliefert und innerhalb von fünf Stunden an die Leitungen angeschlossen. Rund 3,2 Tonnen Dampf produziert der Kessel pro Stunde. "Und das mit einer geringeren Emissionsbelastung als mit dem alten Kessel", sagt Raimund Enning, Key Account Manager von Pro Energy. "Wir sparen gut 200 Tonnen CO2 pro Jahr."

Pro Energy hat den Kessel bei der Brauerei installiert. Dabei kauft die Brauerei lediglich den erzeugten Dampf ein. Die Kesselanlage gehört Pro Energy, die auch die Kosten für den Betrieb, Wartung und Reparaturen der Anlage trägt. Von den 3,2 Tonnen Dampf, die pro Stunde erzeugt werden, benötigt allein der Betrieb des Sudhauses zwei Tonnen.Insgesamt kommt der Kessel auf eine Energieleistung von 2200 Kilowatt.

350 000 Euro haben Fertigung und Installation der Dampfkesselanlage gekostet. "Unser Vertrag mit der Brauerei läuft 15 Jahre", sagt Enning. "Aber der Dampfkessel kann 20 bis 25 Jahre in Betrieb genommen werden." Der alte Dampfkessel wurde 1977 gebaut und heizte gut 30 Jahre die Maische auf.

Dass ein neuer, leistungsstärkerer Dampfkessel installiert wird, ist auch ein Hinweis auf eine vermehrte Nachfrage nach Bier aus Korschenbroich. "Zurzeit brauen wir 35000 Hektoliter pro Jahr", sagt Michael Hollmann, Chef der Privatbrauerei Bolten. "Tendenz gut steigend." Sollte sich die Brauerei baulich vergrößern, ist das mit dem neuen Dampfkessel kein Problem. "Wir setzen den Container einfach um. Nur die Leitungen müssen dann neu verlegt werden", sagt Enning. Das ist eine Sache von wenigen Tagen.

(RP)
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