Abschied von Kurt Franken Letzte Ehre ohne Urnen-Beisetzung

Korschenbroich · Gestern Vormittag nahmen in der Andreas-Pfarrkirche mehr als 400 Freunde, Bekannte und Verwandte Abschied von Brauchtums-Botschafter Kurt Franken. Die anschließende Beisetzung auf dem Waldfriedhof war allerdings nicht möglich.

Der Grund dafür ist, das aktuell keine Urnen-Beisetzungen auf den städtischen Friedhöfen vorgenommen werden. Das sorgte in der Trauergemeinde für Unverständnis.

Kurt Franken war einer der bekanntesten Botschafter des Schützenwesens, allseits beliebt, einsatzfreudig bis in hohe Alter. Der engagierte Fahnenschwenker war in der Vorwoche im Alter von 89 Jahren gestorben.

Am Altar stand sein Foto, seine Standarte und seine Urne. Nach einer bewegenden Trauermesse segnete Bezirkspräses Johannes van der Vorst die Urne und teilte der Trauergemeinde mit: "Die Beerdigung findet am 6. November im Familienkreis statt."

Kein früherer Termin möglich

Die Angehörigen hatten aufgrund der städtischen Regelung keinen früheren Termin bekommen. Der Erste Beigeordnete Thomas Dückers bestätigte auf Anfrage die Regelung: "Auf dem Waldfriedhof haben vom 26. Oktober bis 4. November die Sargbestattungen Vorrang, Urnen-Beisetzungen gibt es in der Zeit keine."

Diese Regelung sei seit Jahren auch zwischen Weihnachten und Neujahr gängige Praxis und gelte für alle Friedhöfe. Dückers warb um Verständnis und begründete diese Vorgehensweise mit den Ferien in der Kombination mit dem Brückentag und den beiden anstehenden Feiertagen. Laut Gesetz muss eine Erdbestattung innerhalb von zehn Tagen erfolgen, für Urnen gibt es keine Fristen.

Wenig Verständnis dafür zeigte Bezirksbundesmeister Horst Thoren: "Aber eine Urnenbeisetzung ist doch weniger aufwendig. Das versteht doch keiner." Weiter merkte Thoren an: "Seine Freunde hätten Kurt Franken gern auf seinem letzten Weg begleitet. Das war leider nicht möglich. Wir mussten in der Kirche Abschied nehmen. Auch für die Familie ist der spätere Termin eine zusätzliche, auch emotionale Belastung."

(-wi)
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