Korschenbroich Kunst unterm roten Faden

Korschenbroich · 500 Besucher kamen Samstagabend in den Park Pescher Straße zu einer Veranstaltung, deren Inhalt vorher streng geheim war. Die Initiative "Kunst in Korschenbroich" präsentierte eine Installation unter dem Motto "beWEGung".

 Gastkünstlerin Ursula Krames zeigt eine ihrer Kunst-Installationen im Korschenbroicher Park.

Gastkünstlerin Ursula Krames zeigt eine ihrer Kunst-Installationen im Korschenbroicher Park.

Der rote Teppich war ausgerollt, so dass sich alle auf dem Weg in den Kreislauf der "beWEGung" wie Stars fühlen konnten. Da die 22 Kreativen der Initiative "Kunst in Korschenbroich" (KiK) und Gastkünstlerin Ursula Krames aus den Plänen zur Kunst-Installation im Park Pescher Straße ein großes Geheimnis gemacht hatten, war die Neugierde groß. "Die Aktion ist klasse, und es ist schön, dass sie an der frischen Luft ist und so auch alles anders in Bewegung bringt", sagte Claudia Foerster.

Unter einem gespannten roten Faden entfalteten die KiKler ihre Ideen in Bildern, Installationen und Objekten, die vielfach zur Interaktion einluden und noch während des Abends vollendet wurden. Bewundernd beobachtete Ingeborg Budde, wie Brunhilde Köpperschmidt an der Drehscheibe die Elemente zu wachsenden Objekten schuf.

Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki bat Passanten Modell zu stehen, um deren Silhouetten auf Fleece-Decken zeichnen und ausschneiden zu können. Ursula Möseler wiederum lud mit austauschbaren Buchstaben- und Bildtafeln zum spielerischen Umgang mit dem Titel des Abends ein. "Das Ganze ist eine tolle Show geworden", begeisterten sich Kurator Robert Jordan und Ideengeber Horst Schleicher.

Während der auf sechs Stunden angelegten Installation nutzten mehr als 500 Besucher die Chance, beim Verweilen und Gehen die dem Abend gewidmete "beWEGung" zu erleben. Bürgermeister Heinz-Josef Dick wagte die Eröffnungsrede, ohne zuvor eingeweiht gewesen zu sein.

Er habe sich gefragt, was und wer sich wie bewegen würde, bekannte das Stadtoberhaupt, und stellte fest, dass fast alle und alles in Bewegung waren. Beim Rundgang zuvor erkannte er im ehemaligen Friedhof ideale Bedingungen für einen zukünftigen Skulpturenpark. "Das Terrain bietet sich dafür an und ist schon längst als Parkanlage angenommen. Wir müssten so ein Vorhaben aber schon über Sponsoren realisieren", stellte er fest.

Dirk Ritterbachs elegant geschwungene Skulptur aus Industriestahl wäre trotz ihrer sechs Meter Länge zu filigran, um den Bedingungen einer Außenanlage zu trotzen. Für die temporäre Verweildauer bezauberte sie mit Figuren, die sich im Rhythmus des Windes wiegten.

Doch die Idee reizte den Künstler schon sehr, ebenso seinen Mitstreiter Peter Oedinger. Er wäre bereit, mit Leihgaben ein gewisses Risiko selbst zu tragen, während Gabriela Drees-Holz ohne Wenn und Aber entflammt war.

(anw)
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