Korschenbroich Wo Kultur den Menschen einfach gut tut

Korschenbroich · Das kulturelle Angebot gehört zu den weichen Standortfaktoren der Stadt, aber zu den ganz wichtigen. Nina Nierwetberg organisiert Veranstaltungen und kommt dabei mit „Mahlzeit - Kulturzeit“ auf ungewöhnliche Ideen.

 Nina Nierwetberg vor dem Sanbauernhof. Auch dort bietet die Stadt Kulturveranstaltungen an, wie etwa das Jazz-Café, das sechs Mal im Jahr zahlreiche Fans nach Liedberg lockt.

Nina Nierwetberg vor dem Sanbauernhof. Auch dort bietet die Stadt Kulturveranstaltungen an, wie etwa das Jazz-Café, das sechs Mal im Jahr zahlreiche Fans nach Liedberg lockt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Kultur muss organisiert werden.“ Das darf bei Nina Niertwetberg wörtlich genommen werden. Denn gemeinsam mit ihrer Kollegin Michaela Messmann ist sie für das Kulturprogramm der Stadt zuständig. „Wir müssen die Künstler engagieren, den Veranstaltungsort auswählen und die Bühne vorbereiten.“ Es ist nur eine kleine Stadt, „wir können hier nicht große Hallen füllen. Aber viele bekannte Künstler kommen dennoch.“ Nina Nierwetberg weiß auch warum: „Es ist das familäre Umfeld, wenn man sich vor einem überschaubaren Publikum präsentieren kann.“

Doch immerhin 500 Besucher kommen regelmäßig in die Aula des Gymnasiums zu den Auftritten der Kabarettisten. „In der Kabarettreihe, die wir fünf Mal im Jahr anbieten, haben wir allein 400 Abonnenten.“ Eine weitere regelmäßige Reihe ist das Jazz-Café im Sandbauernhof. „Das organisieren wir sechs Mal im Jahr. Die 100 Plätze sind fast immer ausverkauft.“ Relativ neu ist Comedy im Kalender. „Das machen wir jetzt mit der VHS im dritten Jahr im Forum der Realschule Kleinenbroich“, sagt Nierwetberg. Drei Mal im Jahr werde ein Comedy-Termin angeboten, wozu etwa 300 Besucher kämen. „Kabarett, Jazz-Café und Comedy sind unsere großen Veranstaltungsreihen.“ Während das Jazz-Café sich selbst trägt und Comedy auf dem Weg dorthin ist, wirft das Kabarett-Angebot Gewinne ab. „Damit können wir dann ganz andere Veranstaltungen finanzieren.

Das gilt etwa für „Mahlzeit – Kulturzeit“, eine ganz besondere Idee. „Wir laden zur Mittagspause zu einem Häppchen Kultur ein. Das dauert eine halbe Stunde.“ Da wird zum Beispiel durch die gerade aktuelle Ausstellung im Rathaus geführt oder es gibt ein Orgelkonzert in St. Andreas. Der Eintritt ist immer frei, und die Korschenbroicher nehmen das gut an.“ Weitere Termine finden im Kulturbahnhof statt. „Dort gibt es fünf Mal im Jahr Vorträge oder Lesungen.“

Ein besonderes Angebot für die Zielgruppe der 10- bis 14Jährigen ist das Angebot „Kultur-Rucksack“. „Das ist ja eine schwer zu erreichende Altersgruppe.“ Damit auch sie mit Kultur in Berührung komme, biete die Stadt gemeinsam mit den Städten Kaarst und Meerbusch Workshops in den Ferien an. „Unser Angebot ist frei. Deshalb können auch Jugendliche mitmachen, deren Eltern sich so etwas nicht leisten könnten.“ Gefördert vom Land werden zwei Abschlussveranstaltungen organisiert. „Zum einen gibt es nach den Ferien am 15. September bei der VHS in Kaarst ein Sommerfest, bei dem die Jugendlichen ihre Arbeiten aus den Workshops präsentieren können.“ Zum anderen werde am 5. Oktober ein Bühnenprogramm gezeigt. „Dort treten Jugendliche auf, die ein Theaterstück oder ein Lied erarbeitet haben.“

Die Kulturmanagerin hatte zunächst Archäologie studiert, nahm später noch Kulturmanagment hinzu und ist heute glücklich, „dass ich in meiner Heimatstadt Korschenbroich dieses schöne Thema bearbeiten darf.“ Sie schätzt es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und – wie das eben in einer kleinen Stadt so ist – auch viele persönlich zu kennen.

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