Korschenbroich Kreis-Seniorenhaus wird modernisiert

Korschenbroich · In drei Bauabschnitten will der Rhein-Kreis Neuss sein Seniorenzentrum den aktuellen Bedürfnissen der Bewohner anpassen. Der Neubau an der Freiheitsstraße nimmt Form an. Bis Herbst 2018 werden dort 9,2 Millionen Euro verbaut.

 Baustellenbegehung mit Kreisdirektor Brügge: Er lässt sich nicht nur regelmäßig von Einrichtungsleiterin Petra Sommerhäuser über den Baufortschritt informieren, er schaut in Abständen auch persönlich an der Freiheitsstraße vorbei.

Baustellenbegehung mit Kreisdirektor Brügge: Er lässt sich nicht nur regelmäßig von Einrichtungsleiterin Petra Sommerhäuser über den Baufortschritt informieren, er schaut in Abständen auch persönlich an der Freiheitsstraße vorbei.

Foto: Ilgner

Nicht nur die Bewohner - auch ihr Zuhause ist in die Jahre gekommen: Das hat der Rhein-Kreis Neuss erkannt und sich mit einem An- und Umbau für eine aufwendige Modernisierung des Kreis-Seniorenhauses entschieden. "Wir wollen die Einrichtung fit für die Zukunft machen", gibt Kreisdirektor Dirk Brügge dann auch ganz klar die Marschrichtung vor. Seit sechs Monaten wird dort gebaut. Und dass sich seit dem Spatenstich an der Freiheitsstraße viel getan hat, kann jeder Passant erkennen.

Die 9,2 Millionen Euro teure Maßnahme ist in drei Bauabschnitte eingeteilt. Mit einem Anbau parallel zur Freiheitsstraße wird zunächst ein dreigeschossiger Gebäudetrakt entstehen. "Dort schaffen wir 45 neue Einzelzimmer", erklärt Einrichtungsleiterin Petra Sommerhäuser. Gebaut wird während des laufenden Betriebs. "Das macht das Vorhaben nicht einfacher, bringt aber für die Bewohner keine Nachteile mit sich", versichert Petra Sommerhäuser gegenüber unserer Redaktion. Allerdings sind mit Beginn der Bauphase die Wege für das Personal deutlich länger geworden. Das erklärt Björn Eberz vom Koblenzer Architektenbüro Tillmann mit der Ertüchtigung der Haustechnik und den Vorbereitungen für eine neue Heizzentrale.

Der Erweiterungsbau soll planmäßig im Juni 2017 bezugsfertig sein. An dem Zeitplan hält Kreisdirektor Brügge auch fest, obschon er eine Bauverzögerung von sechs bis sieben Wochen offen einräumt. "Hier wird ein guter Job gemacht", versichert er. "Für schlechtes Wetter können auch die besten Handwerker nichts." Damit meint Brügge nicht die aktuelle Regenphase. Er spricht von dem zu milden und regenreichen Winter: "Wir sind ganz einfach im Matsch versunken. Die anhaltenden Regenfälle haben zu einer dauerhaften Aufweichung des Bodens geführt. Dadurch bedingt konnten die bis auf gewachsenen Boden herunter zu führenden Streifenfundamente nur mit deutlich erhöhtem zeitlichen Aufwand erstellt werden." Allerdings ist der Kreisdirektor zuversichtlich, sowohl den Zeitrahmen als auch den Finanzplan mit 9,2 Millionen Euro bis Herbst 2018 einhalten zu können. Diese Einschätzung hatte Brügge auch im Betriebsausschuss der Seniorenhäuser vertreten. Für Brügge ist "die Verzögerung unkritisch", denkt er doch an zeitliche Puffer. Bewusst aufholen lässt sich die Verzögerung aufgrund des aktuellen Baubooms nicht. "Die Unternehmen haben ihre Auftragsbücher alle randvoll", erklärt Björn Eberz. Er schätzt dennoch, dass der Rohbau bis Mitte Juli fertiggestellt sein wird.

Zudem wird das Erdgeschoss für den Demenz-Bereich teilsaniert und um einen beschützten Garten erweitert. Mit einem neuen, für alle erkennbaren Haupteingang wird das Haus deutlicher strukturiert. Die Cafeteria wird zum Bistro erweitert, zudem wird der Park geöffnet. Die überalterte Küche wird komplett abgerissen. Geplant ist die Umstellung auf angeliefertes Essen nach dem hochwertigen "Cook and Chill"-Verfahren, das zudem eine größere Menü-Auswahl garantiert.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort