Korschenbroich Krawallschachteln bereiten Premiere für Mitte März vor

Korschenbroich · Wenn fünf Damen um einen Tisch sitzen, imaginären Schnaps trinken, nicht vorhandenen Butterkuchen essen und gleichzeitig nach einer schwarzen Kasse suchen und ein Honschaftsfest vorbereiten - dann können es nur die Krawallschachteln sein, die für ihren nächsten Auftritt proben. Ende März ist es wieder soweit: Dann führen die sieben aktiven Krawallschachteln ihr neues Stück auf.

 Seit den Herbstferien proben die Krawallschachteln für ihren nächsten Auftritt im März: Ricarda Theissen und Uschi Hartmann (vorne rechts) sind die helfenden Hände im Hintergrund.

Seit den Herbstferien proben die Krawallschachteln für ihren nächsten Auftritt im März: Ricarda Theissen und Uschi Hartmann (vorne rechts) sind die helfenden Hände im Hintergrund.

Foto: Detlef Ilgner

"En jruute Portz un nix dohenger" (Ein großes Tor und nichts dahinter) lautet der Titel, und es geht um die Bäuerin Rosetta Härk, deren plötzlicher Tod das nahende Honschaftsfest infrage stellt. Selbstverständlich taucht bei der Beerdigung auch die Verwandtschaft auf, die auf eine große Erbschaft hofft. Geschrieben haben das Stück die Schwestern Elke Moll und Annette Koenen. Und natürlich ist es auf Korschenbroicher Platt. Längst vorbei sind die Zeiten, als die Krawallschachteln noch Stücke von Theaterverlagen gekauft und auf Korschenbroich zugeschnitten haben. "Die beiden Autorinnen haben eine Ideensammlung angelegt. Sie notieren sich typische Ausdrücke in Mundart und betreiben gewissermaßen Studien am lebenden Objekt", sagt Uschi Hartmann.

Herauskommen Theaterstücke, die einen Bezug zu Korschenbroich haben. Dabei ist es den Autorinnen wichtig, dass es keine Hauptdarsteller gibt, sondern alle Rollen gleich gewichtet werden. Männer sind bei den Krawallschachteln auf der Bühne nicht vorgesehen, ihre Rollen übernehmen die Frauen. Aber wenn es darum geht, das Bühnenbild aufzubauen und die Zuschauer während der Aufführung zu bewirten, helfen auch die Ehemänner und erwachsenen Kinder mit.

Seit den Herbstferien proben die Krawallschachteln einmal pro Woche; ein Probenwochenende liegt auch hinter ihnen. Die Texte sitzen schon gut, obwohl Details stetig aktualisiert und überarbeitet werden. Doch bis zur ersten Aufführung ist noch einiges zu erledigen: Da müssen die Kostüme fertiggestellt, alle Requisiten zusammengetragen und Getränke bestellt werden.

Die Krawallschachteln sind längst zu einer festen Institution in Korschenbroich geworden. "Der Kartenvorverkauf dauert gerade mal zwei Stunden, dann sind die Eintrittskarten weg", weiß Uschi Hartmann aus Erfahrung. Sie ist mit Ute Kosche eine der beiden Krawallschachteln, die nicht auf der Bühne stehen. "Wir sind Mädchen für alles", sagen beide. Sie soufflieren oder sind während der Aufführung hinter der Bühne behilflich. Den Erlös aus dem Kartenverkauf spenden die Frauen für gemeinnützige Zwecke. "Jede von uns kann dann einen Vorschlag einbringen, wer eine Spende erhalten soll", sagt Ute Kosche. Aber warum Andrea Otten als Nachbarin Auguste ständig Fenster putzt, die Schwiegertochter (Andrea Kowalewski) ein gestörtes Verhältnis zu dem Witwer (Barbara Nick) hat, und welche Rolle Freund Kunnes (Beate Kirschner) spielt, bleibt bis zur Aufführung ein Geheimnis.

Info Es gibt noch Karten für zwölf Euro, die ab heute in der Bäckerei Otten an der Mühlenstraße 6 in Korschenbroich erhältlich sind. Die Aufführungen sind am 24., 31. März ab 20 Uhr; 25. März, 1. April ab 18 Uhr; 26. März ab 17 Uhr in der Aula desGymnaisums.

(NGZ)
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